Warum glückliche Paare dazu neigen, dick zu werden, laut Wissenschaft
Warum glückliche Paare dazu neigen, dick zu werden, laut Wissenschaft
Glückliche Paare neigen dazu, dick zu werden. Dies ist tatsächlich keine weithergeholte Idee, sondern eine wissenschaftlich erforschte Tatsache. Wenn du also jemals gedacht hast, dass deine Partnerschaft dich dick macht, hast du möglicherweise Recht.
Mehrere Studien haben ergeben, dass Menschen in einer glücklichen Beziehung ein höheres Risiko laufen, Gewicht zuzunehmen. Dazu begleiteten Forscher an der Universität von Queensland in Australien 10 Jahre lang Frauen und überprüften dabei ihr Gewicht, sowie ihren Beziehungsstatus. Dabei fanden sie heraus, dass vor allem Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren ohne Kinder, die entweder verheiratet waren oder in einer stabilen Beziehung zu ihrem Partner lebten mehr zunahmen als die Single-Frauen in der Studie. Laut dieser Studie nehmen Frauen in stabilen und glücklichen Beziehungen durchschnittlich 6 Kilogramm zu. Dieser Wert lag dabei 30% höher als der Wert der Singles.
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Aber Frauen sind offenbar nicht die Einzigen, die in stabilen Beziehungen zunehmen. Eine weitere Studie der Southern Methodist University in Dallas begleitete frisch verheiratete Paare über einen Zeitraum von vier Jahren und kam zu den gleichen Ergebnissen. Sie fanden aber zusätzlich heraus, dass sowohl Frauen als auch Männer an Gewicht zunahmen. Laut Forschung gibt es sogar keine signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen hinsichtlich der Gewichtszunahme während einer glücklichen Beziehung. In der Tat sind sich die Forscher einig, dass es die glücklichsten Beziehungen sind, die eine größere Gewichtszunahme fördern, da Eheprobleme und Scheidungen häufig eher zu Gewichtsverlust führen.
Warum werden wir aber in glücklichen Beziehungen dicker?
Die Gründe für diese Gewichtszunahme können unterschiedlich sein und von jedem individuell abhängen. Die Forscher weisen darauf hin, dass dieser Faktor in vielen Fällen darauf zurückzuführen ist, dass sich die Partner an die Lebensgewohnheiten des anderen anpassen – und diese sind nicht immer die gesündesten.
Bei Frauen wurde festgestellt, dass sie in Beziehungen dazu neigen, mehr fett- und zuckerreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen, was wahrscheinlich zu einer Verzerrung der Wahrnehmung der Portionsgrößen führen kann. Außerdem passen sich Frauen in Beziehungen manchmal unbewusst den Portionen des Partners an, ohne zu wissen, dass der Kalorienbedarf bei Männern höher ist als bei Frauen. Tatsächlich gaben in den Studien einige der befragten Frauen zu, in ihrer Beziehung die gleiche Menge wie ihre männlichen Partner oder sogar mehr gegessen zu haben.
Aber das ist noch nicht alles: Es wurde auch festgestellt, dass Paare dazu neigen, mehr Zeit und Mühe für die Zubereitung von Mahlzeiten aufwenden und jede Mahlzeit einhalten. Wenn Menschen alleine leben, überspringen sie wahrscheinlich ein paar Mahlzeiten oder essen hier und da schnell etwas ohne sich dabei Zeit zu lassen. Wenn man aber zu zweit lebt, bereitet man in der Regel reichlichere Mahlzeiten zu – in manchen Fällen einschließlich einem Dessert oder sogar etwas Alkohol nach dem Essen.
In Beziehungen spielen Mahlzeiten eine wichtigere Rolle, da sie auch die Momente sind, in denen die Paare zusammenkommen und sich unterhalten. Für manche Paare ist dies der Zeitpunkt am Tag, an dem sie zusammenfinden und über den Tag und ihre Erlebnisse sprechen können. Darum bleiben sie auch gern noch eine Weile am Tisch sitzen und essen möglicherweise mehr als sie eigentlich essen müssten, um satt zu werden.
Darüber hinaus ist es normal, dass man mehr Zeit miteinander in einer Beziehung verbringen möchte, was dazu führen kann, dass manche Menschen den Sport abbrechen oder vernachlässigen und langsam in einen weniger aktiven Lebensstil schlüpfen. Wenn sich die Prioritäten ändern, widmen Menschen sich selbst und der eigenen Fitness manchmal weniger Zeit.
Tatsächlich stellten Forscher auch fest, dass Paare, die dick werden, dazu neigen, einem ganz bestimmten Muster zu folgen. Nach der Zeit der ersten Dates, in der man häufig Bars und Restaurants besucht, wird die Beziehung ernster und man beschließt als Paar irgendwann, zusammen zu leben. Und auf diese Weise kommt es dann dazu, dass das Paar dazu neigen, sich das Abendessen nach Hause zu bestellen und Wochenenden zu Hause zu verbringen, Filme zu schauen und Eis und Süßigkeiten auf der Couch zu essen. Es ist ziemlich offensichtlich, dass dieser passive Lebensstil die Ursache für die Gewichtszunahme bei so vielen Paaren ist.
Natürlich ist die Gewichtszunahme nicht nur auf die Änderung des Lebensstils und der Essgewohnheiten zurückzuführen, sondern auch auf das Gefühl der Entspannung, welches in einer glücklichen und stabilen Partnerschaft entsteht. Nach der Kennlernphase, wenn die Beziehung ernster wird, fühlen wir uns sicherer, selbstbewusster und entspannter. Wir haben das Gefühl, dass uns nichts passieren kann, weil wir von unserem Partner unterstützt werden, so dass Stress und Anspannung abgebaut werden und der Appetit automatisch steigt.
Partnerschaften machen also dick!
Im Großen und Ganzen ist dies aber nur ein allgemeiner Trend und trifft natürlich nicht auf jedes Paar zu. Manche Paare kümmern sich weiterhin um ihren Lebensstil, wenn sie eine Beziehung eingehen und lassen sich weniger gehen. Außerdem kann eine Partnerschaft auch das Gegenteil bewirken und für einige Menschen sehr positiv sein, weil der Einfluss des anderen sie sogar dazu ermutigt, sich mehr zu bewegen und sich gesund zu ernähren.