So kann täglicher Kaffeekonsum dein Gehirn verändern, laut Forschung
So kann täglicher Kaffeekonsum dein Gehirn verändern, laut Forschung
Kaffee ist in unserer heutigen Welt das Getränk Nummer eins, das jeden Morgen einige müde Köpfe in Schwung bringt. Denn Kaffee ist ein beliebter Energie-Booster und ein schneller Weg, um den Mittagseinbruch und das Tief, das manche von uns tagsüber erleben, zu überwinden.
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Dies ist auch kein Wunder, da eine Tasse Kaffee ungefähr 82,5 Milligramm Koffein enthält. Koffein regt das Nervensystem an und beschleunigt den Puls. Das Resultat: Wir fühlen uns wach! Für viele Menschen ist Kaffee also nicht mehr wegzudenken. Aber diese munter machende Wirkung versuchen manche besonders ab dem Mittag zu vermeiden. Denn sie möchten ihren Schlaf nicht gefährden.
Vielleicht trinkst du auch hin und wieder eine Tasse Kaffee? Oder du kannst dir ein Leben ohne Kaffee schon gar nicht mehr vorstellen? Dann könnte dich dieser Beitrag interessieren! Denn Kaffee scheint einen Effekt auf unser Hirn zu haben. Aber fangen wir von vorne an.
Die wohl häufigste Frage, die sich Menschen in Bezug auf Kaffee stellen, ist: Kann Kaffee den Schlaf gefährden?
An der Universität Basel sind Forscher genau dieser Frage auf dem Grund gegangen. Dabei konnten sie feststellen, dass Menschen, die regelmäßig viel Kaffee trinken, nicht schlechter schlafen als Menschen, die keinen Kaffee trinken. Aber trotzdem sollte man sich nicht eine Tasse Kaffee nach der anderen hineinkippen.
Hast du schon einmal über die möglichen Nebenwirkungen nachgedacht, die dieses Getränk verursacht? Kaffee ist nicht nur ein einfaches Getränk! Denn er hat tatsächlich einen Effekt auf dein Gehirn!
Dazu wurden bereits mehrere Studien durchgeführt:
In einer Studie, die in dem Fachmagazin „Cerebral Cortex“ erschienen ist, hat man zum Beispiel herausgefunden, dass der tägliche Koffeinkonsum das Volumen der grauen Substanz im menschlichen Gehirn signifikant reduzieren kann.
Dazu wurden 20 junge und gesunde Personen beobachtet, die regelmäßig Kaffee trinken. In einem Zeitraum von 20 Tagen nahmen die Probanden zweimal am Tag Tabletten ein und verzichteten dabei auf Kaffee, Cola, Tee, Energydrinks und andere koffeinhaltige Getränke. Damit man die Resultate vergleichen konnte, bekamen die Probanden in der ersten Hälfte der Studie für zehn Tage eine Tablette mit Koffein und in der zweiten Hälfte jedoch einen Placebo – also eine Tablette, die keinen Wirkstoff enthielt. Davon wussten die Teilnehmer allerdings nichts.
Während des gesamten Zeitraums wurde die Schlafqualität der Probanden durch ein EEG gemessen. Jeweils zum Ende der ersten und der zweiten Hälfte konnten die Forscher mithilfe eines Hirnscans außerdem das Volumen der grauen Substanz der Probanden bestimmen.
Was haben die Untersuchungen nun gezeigt?
Zuerst einmal konnten die Forscher feststellen, dass es keinen Unterschied in der Schlafaktivität zwischen der Placebo- und der Koffeinperiode gab. Dies deutet darauf hin, dass das Koffein keinen Einfluss auf die Schlafqualität der Probanden hatte.
Die Untersuchungen haben aber auch gezeigt, dass der Koffeinkonsum das Volumen der grauen Substanz im Hirn kurzzeitig verringern kann. Denn die Ergebnisse zeigten, dass die graue Substanz nach 10 Tagen Koffein im Hirn der Probanden signifikant verringert war. Diese Verringerungen wurden allerdings nicht nach den 10 Tagen mit der Einnahme des Placebos beobachtet. Daraus schloss man zudem, dass die festgestellten Reduzierungen der grauen Substanz nicht mit Schlafstörungen zusammenhängen, sondern möglicherweise ein einzigartiges Merkmal von Koffein sind.
Aber was bedeutet es genau für uns, wenn die graue Substanz in unserem Hirn verringert wird?
Unser Gehirn und das Zentralnervensystem bestehen im Allgemeinen aus einer grauen und weißen Substanz. Die graue Substanz besteht aus Nervenzellkörpern und Nervensynapsen, während die weiße Substanz in erster Linie die Wege bilden, die diese Nervenzellen miteinander in Verdingung bringen, damit sie miteinander kommunizieren können.
Die Nervenzellkörper (also die graue Substanz) sind zum Teil für unsere Intelligenz verantwortlich. Dabei kann man davon ausgehen, dass Menschen mit mehr grauer Substanz in den einzelnen Hirnarealen, zum Beispiel ein besseres Gedächtnis und ein höheres Aufmerksamkeitsvermögen haben. Diese Zellen sind außerdem für die Verwendung von Sprache verantwortlich und können zudem dafür verantwortlich sein, dass Menschen bessere Ergebnisse in Intelligenztests aufweisen. Die Wirkung von Koffein auf das Gehirn wurde vor allem im rechten medialen Temporallappen festgestellt. In diesem Bereich des Gehirns befindet sich zum Beispiel der Hippocampus, der für Prozesse wie Gedächtnisbildung und die räumliche Wahrnehmung verantwortlich ist.
Bedeutet das nun, dass Kaffee unserem Gehirn auf Dauer schadet?
Natürlich scheint Koffein eine Auswirkung auf unsere kognitive Hardware zu haben. Die Forscher betonen aber, dass diese Ergebnisse nicht bedeuten, dass Koffein das Gehirn generell negativ beeinflusst, sondern dass dieser Fund weitere Untersuchungen wert ist. Die aufgeführten Veränderungen scheinen zudem nicht langfristig, sondern nur vorübergehend zu sein und das Gehirn könnte sich nach einer Pause recht schnell von dem Verlust der grauen Substanz erholen. Trotzdem fehlen der Wissenschaft noch systematische Vergleiche zwischen Kaffeetrinkern und Menschen, die normalerweise wenig oder gar kein Koffein konsumieren, um genauere Ergebnisse zu erhalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass diese Studie auf keinen Fall aussagt, dass an Koffein alles schlecht ist. Andere Untersuchungen haben zum Beispiel gezeigt, dass Koffein eine neuroprotektive Wirkung auf den Körper hat und den Rückgang der kognitiven Fähigkeiten, der mit dem Alter entsteht, verlangsamen könnte, sodass es Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson entgegenwirken könnte.