Gaslighting: Wie du erkennst, dass dich dein Partner sabotiert und wie du damit umgehen kannst
Gaslighting: Wie du erkennst, dass dich dein Partner sabotiert und wie du damit umgehen kannst
„Jetzt entspann dich doch mal!“ Dieser Satz kommt häufig von einem Partner, der dich versucht mit dem sogenannten „Gaslighting“ zu sabotieren. Aber was steckt genau dahinter? In diesem Beitrag erfährst du mehr darüber!
Aber zunächst einmal: Was ist Gaslighting überhaupt?
Gaslighting ist eine Form von emotionalem Missbrauch. Es zielt genau auf das Selbstbewusstsein einer Person ab und schwächt es, bis die Person sich fragt, ob das, was sie erlebt, denkt und fühlt, real ist oder eine Fantasie, die sie sich ausgedacht hat.
Der Täter versucht dabei, sein Opfer zu verwirren. Je mehr Zweifel im Kopf des Opfers liegen, desto leichter kann er natürlich jede Situation nach seinen Wünschen kontrollieren. Hier ein Beispiel:
Dein Partner hilft dir nicht im Haushalt und lässt all seinen Kram hinter sich liegen. Am Anfang räumst du ihm seine Sache noch hinterher, aber irgendwann wird es dir zu viel und du sagst ihm, dass es dich stört. Von ihm kommt dann ein: „Jetzt bleib doch mal locker! Du musst immer gleich übertreiben!“
Und das ist der Moment, in dem die Gedanken des Opfers anfangen zu kreisen. Es fragt sich, ob es wirklich übertrieben hat und fängt an zu argumentieren. Man denkt sich vielleicht, dass man ja kein Fass aufmachen möchte und dass das mit dem Hinterherräumen ja gar nicht so schlimm ist. Und darum überlegen sich diese Menschen beim nächsten Mal ganz genau, ob sie Dinge ansprechen oder eben nicht. Lies auch (Dies 7 Anzeichen verraten dir, dass es Love Bombing und keine echte Liebe ist)
Aber was ist hier eigentlich passiert?
Er war doch derjenige, der diese Emotionen erzeugt hat. Und jetzt fühlst du dich selbst schuldig, dass du dein Problem überhaupt geäußert hast? Es sind genau diese Sätze, wie „Du bist immer so überempfindlich!“ oder „Du bist einfach zu perfektionistisch!“, die dir einreden wollen, dass deine Emotionen unangemessen sind. Und das führt dazu, dass du unsicher wirst und deine Reaktion bereust. Sollte dir so etwas Ähnliches also schon einmal passiert sein, dann bist du Opfer des Gaslightings geworden.
Männer merken oft nicht, was sie tun
Meist ist dem Täter aber nicht bewusst, was er tut. Er bemerkt nicht, dass er seinen Partner manipuliert. Und oft steckt auch keine böse Absicht hinter diesen Sätzen. Männer lernen diese Sätze manchmal auf einer unbewussten Weise und wenden sie immer wieder an, um einer wahren Diskussion aus dem Weg zu gehen.
Aber es ist nicht wichtig, ob es bewusst oder unbewusst passiert. Fakt ist, dass Gaslighting schwere Folgen für das Opfer und für die gesamte Beziehung haben kann. Denn Gaslighting zählt als psychischer Missbrauch und kann dazu führen, dass das Selbstwertgefühl des Opfers sinkt. Als Frau versucht man zuerst vielleicht eine Abwehrhaltung einzunehmen, aber irgendwann ist man so nah dran, dass man anfängt an sich selbst zu zweifeln. In vielen Fällen wird Gaslighting auch von Narzissten verwendet, die versuchen auf diese Weise ihren Partner gefügig zu machen.
Frauen wollen keine Zicke sein
Keine Frau möchte gerne als Zicke abgestempelt werden. Darum nehmen viele Frauen irgendwann unter diesen Umständen eine unterwürfige Haltung ein. Die Urteilsfähigkeit der Frau kann dadurch sogar in Mitleidenschaft gezogen werden und immer weiter abnehmen. Das hat zur Folge, dass die Frau immer seltener ihre Kritik äußert und immer mehr das Gefühl bekommt, dass sie in dieser Beziehung nichts zu sagen hat. Sie hört auf, ihre Gefühle zu äußern und fühlt sich wahrscheinlich tief in sich drin einsam und unterdrückt. All das führt am Ende dazu, dass die Beziehung aus dem Gleichgewicht gerät und das Paar sich möglicherweise trennt. Lies auch (Laut Psychologen 10 Dinge du loslassen musst damit du endlich Glücklich sein kannst)
Aber wie soll man reagieren?
Natürlich fallen in einer Partnerschaft hin und wieder blöde Sprüche. Das ist natürlich noch kein emotionaler Missbrauch. Aber wenn diese Situationen sich anhäufen und der Partner ein schlechtes Gefühl bekommt, das auch länger anhält, sollte man sich auf jeden Fall einen Rat einholen. Es ist wichtig, dass Freunde oder Familienmitglieder zur Hilfe geholt werden.
Es ist außerdem wichtig, dass man seine eigenen Gefühle immer ernst nimmt und dass man sich selbst sagt, dass man im Recht ist. Du hast das Recht darauf, vernünftig über Dinge in deiner Beziehung zu diskutieren und deine Grenzen klar zu setzen. Es sollte auch beachtet werden, dass man die Frage danach stellt, warum der Partner sich immer wiederholt und immer wieder bestimmte Sätze verwendet.
Sage deinem Partner, dass du nicht möchtest, dass er so mit dir redet. Erkläre ihm, was diese Sätze in dir auslösen. Erkläre ihm, warum du dich so fühlst, wie du dich fühlst, wenn er dich als Zicke darstellt oder dich als dramatisch kritisiert. Die richtige Wortwahl ist wirklich entscheidend, denn letztendlich möchte er ja auch nicht, dass du so mit ihm redest.
Und sollten deine Freunde oder Familienmitglieder keinen Rat wissen, dann kannst du dir natürlich auch professionelle Hilfe suchen. Es gibt Paarberater und Therapeuten, die dir in solchen Fällen gut weiterhelfen können. Schäme dich nicht, dass du dort hineingeraten bist, sondern sei mutig und stelle dich dem Problem. Denn das Schlimmste ist, wenn man es unter den Teppich kehrt und es ignoriert.