Laut Psychologen: So erkennst du Narzissmus an dir selbst
Laut Psychologen: So erkennst du Narzissmus an dir selbst
Jeden Tag scheint es einen neuen Artikel darüber zu geben, wie man einen Narzissten erkennt – ob in deinem Chef, deiner Mutter oder deinem romantischen Partner. Es könnte sich jedoch lohnen, einen Schritt zurückzutreten und zu fragen: Wie beeinflusst mein eigener Narzissmus meine Beziehungen und die gewünschten Ergebnisse im Leben?
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Es gibt verschiedene Arten von Narzissmus, die nicht immer so leicht als Narzissmus zu identifizieren sind.
Eine Art von Narzissmus ist beispielsweise das Gefühl, unfair behandelt zu werden, sowie potenzielle Feindseligkeit, Misstrauen gegenüber anderen und ein Gefühl der Scham.
Es gibt auch eine Form, die sich „Kommunaler Narzissmus“ nennt. Diese Menschen haben dann ein Gefühl der Grandiosität, wenn sie anderen helfen. Hättest du gedacht, dass das etwas mit Narzissmus zu tun hat?
Die Wahrheit ist, wir alle haben das Potenzial für Narzissmus in uns.
Moderne Persönlichkeitspsychologen haben mindestens 3 Hauptformen des Narzissmus identifiziert, die in uns allen auf die ein oder andere Weise existieren. Sehr wenige Menschen in der Allgemeinbevölkerung haben einen pathologischen Narzissmus, der eine klinische Diagnose erfordert.
Wenn wir jemanden als „Narzisst“ bezeichnen, sagen wir normalerweise, dass er einige narzisstische Eigenschaften gezeigt hat, die wir nicht mögen. Es bedeutet aber noch lange nicht, dass er wirklich ein pathologischer Narzisst ist.
Vielmehr zeigt sich in jedem von uns meist eine der „leichteren“ Formen von Narzissmus.
Welcher Anteil existiert in dir? Finde es heraus:
Grandioser Narzissmus
Die Form des Narzissmus, an die die Leute typischerweise denken, ist der grandiose Narzissmus. Wenn du wissen willst, ob dieser Anteil in dir existiert, dann sieh dir die folgenden Aussagen einmal an und versuche so ehrlich wie möglich zu dir selbst zu sein: Inwieweit, treffen diese Aussagen auf dich zu?
- Ich träume häufig davon, viel Erfolg und Macht im Leben zu haben.
- Mir ist es wichtig, die beliebteste Person zu sein.
- Ich bin davon überzeugt, dass ich eine Sonderbehandlung verdiene.
- Mir sind die Bedürfnisse anderer oft egal.
- Andere sagen, ich gebe zu viel an, aber ich sage nun einmal die Wahrheit.
- Ich neige dazu, die meisten Situationen anzuführen oder das Wort zu übernehmen.
- Mir fällt es leicht, Menschen zu manipulieren.
- Ich bin dazu bereit, andere Menschen auszunutzen, um meinen eigenen Zielen näher zu kommen.
Wenn du in Zustimmung zu vielen der obigen Aussagen energisch mit dem Kopf genickt hast, lohnt es sich vielleicht, über die folgenden Fragen nachzudenken:
Muss ich in jeder Situation die Verantwortung übernehmen oder wäre es vielleicht auch manchmal sinnvoll, die Verantwortung abzugeben, um das Wachstum der Menschen um mich herum zu fördern? Manipuliere ich Menschen absichtlich auf eine Weise, die ausbeuterisch ist? Oft neigen Menschen mit grandiosem Narzissmus dazu, nur an das eigene Wachstum zu denken und vergessen dabei, die Bedürfnisse anderer.
Inwiefern steht mein Glaube, dass ich es verdiene, besonders behandelt zu werden, dem Aufbau von gesunden Beziehungen zu anderen im Weg?
Könnte ich ein bisschen weniger angeben und den Erfolgen anderer ein bisschen mehr Aufmerksamkeit schenken? Auf welche Weise würde dies ein besseres Ich und eine bessere Welt hervorbringen? All diese Fragen können dich oder auch andere Betroffene dazu anregen, das Verhalten zu überprüfen.
Verletzlicher Narzissmus
Es gibt noch eine ruhigere Form des Narzissmus, nämlich den verletzlichen Narzissmus. Menschen mit dem grandiosen Narzissmus begründen ihren Anspruch und ihre Sonderbehandlung damit, dass sie von Natur aus großartig seien. Verwundbarer Narzissmus ist hingegen oft mit Feindseligkeit, Misstrauen gegenüber anderen und ständigen Schamgefühlen verbunden.
Während der grandiose Narzissmus eher mit dem Schaden an anderen zusammenhängt, ist der verletzliche Narzissmus eher mit Depressionen und Angst verbunden.
Überlege, wie sehr die folgenden Aussagen auf dich zutreffen:
- Wenn ich merke, dass ich scheitere, fühle ich mich niedergeschlagen.
- Wenn andere einen Blick auf meine Bedürfnisse werfen, schäme ich mich.
- Ich habe oft das Gefühl, dass ich Komplimente von anderen brauche, um selbstsicher zu sein.
- Ich werde wütend, wenn jemand mich kritisiert.
- Ich brauch Menschen, die sich auf mich verlassen, weil ich mich dadurch wichtig fühle.
- Manchmal meide ich Menschen, weil ich Angst habe, dass sie nicht wertschätzen, was ich für sie tue.
- Wenn jemand etwas Nettes für mich tut, frage ich mich, was er von mir will.
Wenn viele dieser Aussagen auf dich zutreffen, könnte es sich lohnen, über die folgenden Fragen nachzudenken:
Vermeide ich Wachstumschancen, weil ich Angst habe, schlecht dabei auszusehen? Sage ich den Leuten auf ruhige, aber selbstbewusste Weise, wie ich mich wirklich fühle, oder beschuldige ich die anderen, weil sie keine Gedankenleser sind und nicht alle meine Bedürfnisse kennen?
Habe ich ein tief verwundbares Ego, das sich wiederholt zu denen hingezogen fühlt, die grandiose narzisstische Züge zeigen? Was ist in ihnen, was ich will, und ist es wirklich gesund für mich, diese Dinge zu wollen? Häufig stehen Menschen mit grandiosen narzisstischen Anteilen und Menschen mit verletzlichen narzisstischen Anteilen in Beziehungen zueinander.
Steht mir meine Angst vor Scham im Weg, neue Dinge im Leben auszuprobieren und als ganze Person zu lernen und zu wachsen?
Kommunaler Narzissmus
Schließlich gibt es eine Form des Narzissmus, die als kommunaler Narzissmus bezeichnet wird. Das Ego kann sich an alles binden, sogar an Hilfsbereitschaft. Denke auch hier einmal über die folgenden Aussagen nach:
- Ich werde bekannt sein für die guten Taten, die ich getan haben werde.
- Ich werde der Welt Frieden und Gerechtigkeit bringen.
- Ich werde den Menschen die Freiheit bringen.
- Ich bin der beste Freund, den man haben kann.
- Ich bin der beste Elternteil auf diesem Planeten.
- Ich bin die fürsorglichste Person in meinem sozialen Umfeld.
- Ich werde in der Lage sein, die Armut der Welt zu lösen.
Es ist großartig, anderen helfen zu wollen und danach zu streben, der Welt zu dienen. Kommunaler Narzissmus wird jedoch oft mit überhöhtem Selbstvertrauen und der übertriebenen Forderung von Anerkennung für Dinge in Verbindung gebracht, die man getan hat.
Frage dich einmal:
Muss ich der beste Helfer der Welt sein, um die Art von Veränderungen herbeizuführen, die ich in der Welt sehen möchte? Bin ich in Kontakt mit meinen tatsächlichen Kenntnissen und Fähigkeiten oder neige ich dazu, meine Ressourcen und Fähigkeiten zu überschätzen und dadurch zu scheitern?
Ist es mir wirklich wichtig, Menschen zu helfen, oder bin ich wirklich nur daran interessiert, mein eigenes Ego zu stärken?
Dein narzisstisches Selbst ist nur ein kleiner Teil von dir. Wir alle sind zu so viel mehr fähig, als unser Ego verlangt, und manchmal ist der beste Weg zum Wachstum der Blick nach innen, um alte Muster zu durchbrechen und bewusst neue Gewohnheiten in deinem Leben aufzubauen.