Dies kann der Grund sein, warum du ständig müde bist
Dies kann der Grund sein, warum du ständig müde bist
Jeder von uns ist mal müde oder abgeschlagen. Besonders dann, wenn man ein paar stressige Tage hinter sich hat, ist es völlig normal, dass man sich einfach nur Schlafen legen will. Am Wochenende oder im Urlaub erhalten viele ihre Energie zurück und können wieder frisch in die Arbeitswoche starten.
Manchmal ist die Müdigkeit eher mental, weil man viel nachdenkt oder einige emotionale Probleme bewältigen muss. Da hilft es manchmal auch, zu meditieren oder sich mit jemanden auszutauschen, um sich die Probleme von der Seele zu reden.
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Aber was ist, wenn die Müdigkeit einfach nicht besser wird? Was ist, wenn man andauernd müde und abgeschlagen ist?
Viele gehen bei diesen Symptomen sofort von einem Eisenmangel aus. Aber es gibt noch eine andere häufige Ursache, die für eine ständige Müdigkeit sorgen kann.
Die Rede ist von einer Erkrankung namens Hashimoto-Thyreoiditis.
Diese Erkrankung wurde nach dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto benannt und wird auch als Autoimmunthyreoiditis oder chronische Schilddrüsenentzündung bezeichnet.
In diesem Fall erkennt das Immunsystem die Schilddrüse im eigenen Körper als fremden Eindringling und beginnt sie anzugreifen, was schließlich zur Zerstörung des Schilddrüsengewebes führt. Wenn diese Zerstörung lange genug andauert, verliert die Person ihre Fähigkeit, Schilddrüsenhormone zu produzieren und das hat fatale Folgen für den gesamten Körper.
Die Entwicklung der Erkrankung kann viele Jahre dauern und wird vermutlich durch eine Schädigung der Schilddrüse ausgelöst. Dadurch sammeln sich Immunzellen in der Schilddrüse an und die Schilddrüse kann nicht mehr von einem fremden Eindringling, wie beispielsweise einem Virus oder einem Bakterium, unterschieden werden.
Diese Erkrankung wird normalerweise erst entdeckt, wenn sie sich schon in einem fortgeschritteneren Stadium befindet. Je länger sie besteht, desto mehr Schilddrüsenschäden treten auf und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Schilddrüse so geschädigt wird, dass sie nicht mehr in der Lage ist, genügend Schilddrüsenhormone herzustellen.
Wenn man den Zustand früher erkennen könnte, könnte der Schaden verhindern werden. Dank Schilddrüsen-Antikörpertests und dem Schilddrüsen-Ultraschall wäre dies möglich.
Das Problem ist aber, dass viele Betroffene selbst die Symptome nicht ernstnehmen und nicht zum Arzt gehen – oder dass die Symptome von Ärzten nicht richtig untersucht werden, sodass eine Diagnose entweder sehr spät oder gar nicht gestellt wird.
Die Krankheit schleicht sich langsam an
Hashimoto-Thyreoiditis gilt als die häufigste Autoimmunerkrankung, aber trotzdem wissen viele Menschen gar nicht, dass es sie überhaupt gibt oder sie kennen ihre Symptome einfach nicht. Diese Erkrankung kommt sehr schleichend und schmerzlos in das Leben der Betroffenen. Und da sie nicht häufig diagnostiziert wird, sind die offiziellen Zahlen der erkrankten Menschen nicht zuverlässig.
Die Symptome treten meist dann auf, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Die Betroffenen sind meist depressiv verstimmt, können leicht an Gewicht zunehmen, leiden unter Verstopfung und schwitzen viel in der Nacht. Aber vor allem fühlen sie sich ständig müde. Wenn du unter diesen Symptomen leiden solltest, solltest du dich schleunigst testen lassen.
Frauen sind übrigens viel häufiger von Hashimoto-Thyreoiditis betroffen als Männer. Außerdem ist sie genetisch bedingt und kann von Generation zu Generation weitergetragen werden. Besonders dann, wenn jemand in der Familie unter dieser Krankheit leidet, sollten sich alle Familienmitglieder untersuchen lassen.
Keine Heilungschancen, aber Aussicht auf Besserung
Hashimoto-Thyreoiditis kann leider nicht mit Medikamenten komplett gestoppt werden. Somit kann man nicht vollständig verhindern, dass die Schilddrüse weiter zerstört wird. Aber man kann die Auswirkungen gut behandeln.
Der Betroffene bekommt in seiner Behandlung ein fehlendes Hormon vom Arzt verschrieben, welches sich Levothyroxin oder auch L-Thyroxin nennt. Dies muss er jeden Tag in Form einer Tablette vor dem Frühstück mit einem Glas Wasser einnehmen – und zwar ein Leben lang.
Leider funktioniert diese Therapie nicht immer. Manche Patienten fühlen sich trotz der Einnahme des Hormons nicht gesund, obwohl man im Labor nachweisen kann, dass der Hormonspiegel wieder im Einklang ist. In solchen Fällen könnte das Spurenelement Selen helfen.
Es unterstützt die Schilddrüsenfunktion, bringt das Immunsystem in Balance und lindert die Entzündungen. Durch die Einnahme dieses Präparatest fühlen sich die Betroffenen meist fitter und insgesamt besser. Oft trifft dies vor allem auf die Patienten zu, deren Antikörper-Konzentration im Körper erhöht ist.
Das Risiko auf andere Autoimmunerkrankungen steigt
Die Betroffenen sollten auf keinen Fall zu viel Jod zu sich nehmen, da es den Autoimmunprozess antreiben könnte. Außerdem sollte man seinen TSH-Wert zweimal im Jahr beim Arzt abchecken lassen.
Es können immer wieder Veränderungen auftreten, sodass die Dosis des Medikaments angepasst werden muss. Insbesondere bei Frauen, die in die Wechseljahre kommen, sollte dieser Wert regelmäßig überprüft werden, weil der Östrogenspiegel in dieser Zeit sinkt und dem Körper dadurch TSH entzogen wird.
Auch Frauen, die ein hormonelles Verhütungsmittel, wie die Pille einnehmen, ihren TSH-Wert häufiger kontrollieren lassen. Und ebenso sollten Schwangere optimal eingestellt sein, denn ansonsten kann es beim Kind im Mutterleib zu Entwicklungsstörungen kommen.
Hashimoto-Thyreoiditis tritt zudem oft mit anderen Autoimmunerkrankungen auf, wie beispielsweise Diabetes oder Zöliakie. Einige Menschen, die an einem starken Vitamin B12 Mangel leiden, können ebenfalls schnell an Hashimoto-Thyreoiditis erkranken.
Es gibt Hoffnung
Natürlich sollte man die Symptome dieser Erkrankung nicht unterschätzen. Die Diagnose ist aber oft der schwierigste Teil des Umgangs mit dieser chronischen Erkrankung. Nach der Diagnose wird aber normalerweise für die Betroffenen alles besser. Die Behandlungsmöglichkeiten für diese Autoimmunerkrankung sind so fantastisch, dass die ursprünglichen Symptome das Leben nicht beeinträchtigen sollten.
Solltest du selbst unter dieser Krankheit leiden, dann bleibe unbedingt auf dem Laufenden, was neue Behandlungsmöglichkeiten angeht und achte auf deinen Körper. Besuche regelmäßig deinen Arzt und besprich mit ihm, ob du die Dosierung anpassen musst. Hashimoto-Thyreoiditis ist zwar nicht wirklich heilbar, aber man kann dank der modernen Behandlungsmöglichkeiten recht gut mit dieser Erkrankung leben.