Mein äußeres mag unzerstörbar wirken, aber tief in mir ist eine Seele, die einfach nur erschöpft ist.

Ich bin ein Kämpfer. Ich gebe nicht einfach auf. Ich bin aufgrund meiner Erfahrungen schon immer abgehärtet und zäh gewesen und ich war in der Regel immer in der Lage mich durchzukämpfen.

Mein Ziel war es immer ein unabhängiger und autarker Mensch zu sein, der niemanden braucht um etwas zu schaffen. Ein Vorbild für die anderen sozusagen.

Ich war überzeugt davon, dass meine innere Stärke sich niemals einem Druck von außen ergeben würde. Ich war sowas von davon überzeugt, dass nichts mich brechen könnte.

Aber für jeden kommt mal eine Zeit im Leben, in der du nach einer langen Phase des Kampfes und der Mühe eine „Verschnaufpause“ brauchst. Eine Phase in deinem Leben, in der du nicht mehr jedem vorspielen kannst alles sei in Ordnung.

Für jeden kommt einmal der Moment, in dem du denkst, du lebst dein Leben und schaffst alles und plötzlich wird es dunkel um dich herum und dich beschleicht immer mehr das Gefühl, dein Leben gleitet dir gerade aus deinen Händen.

Das ist der Moment, in dem einen die Realität aus dem nichts einen harten Schlag versetzt. Ein Schlag der nicht abgewehrt oder aus gekontert werden kann.

Du zerbrichst in 1000 Stücke und verlierst jedes Gefühl, dass du mit dir selbst verbindest. In so einem Moment, beginnst du alle Stücke einzusammeln um nicht vollkommen zusammenzubrechen, aber dir fehlt einfach die Kraft dazu.

Du versuchst verzweifelt die Tränen wegzuwischen, damit die Welt nicht sieht, dass auch du zerbrechen kannst, aber es ist zu spät. Du bist gerade zerbrochen am Leben, wie so viele andere vor dir und du kannst nichts dagegen tun.

Und schließlich erkennst du, dass egal wie sehr du versuchst dich dagegen zu wehren und deine harte Schale nach Außen hin aufrechtzuerhalten, es geht einfach nicht. Nicht mehr. Deine Seele ist einfach zu erschöpft, nach all den Jahren, in denen du versuchst hast „unzerstörbar“ zu wirken.

Langsam aber sicher beginnst du zu verstehen, dass du nur ein Mensch bist. Ein zerbrechlicher Mensch. Du bist nur eine Blume im Sturm, die keine Chance hat dem Sturm zu trotzen. Dein Herz ist aus Glas und deine Seele ist so fein und verletzlich. Du begreifst langsam, dass niemand unzerstörbar ist.

Ich war schon immer jemand, der Kraft fand, wo keine mehr war. Jemand, der unmögliches, möglich machen wollte. Ich habe für Dinge und Menschen gekämpft, die ich geliebt habe.

Albträume, die wahr wurden, sind genauso auf meinem Lebensweg vertreten wie tiefer Herzschmerz ausgelöst von Menschen, von denen ich nie dachte, dass sie mich mal verletzen würden.

Ich habe über die Jahre gelernt mich auf den Beinen zu halten, selbst wenn ich stehend K.O war. Ich lernte durchzuhalten, in Momenten als alle anderen mich schon angezählt hatten. Ich stand auf, als alle anderen schon die Schaufeln bereit machten, um mich zu begraben.

Und jetzt fühle ich mich einfach ausgelaugt und erschöpft. Wobei der begriff erschöpft, nicht einmal wirklich meinen Gemütszustand beschreibt.

Nein, ich bin nicht körperlich erschöpft. Ich bin auch nicht in dem Sinne müde, dass mir schlaf fehlen würde. Viel mehr ist es so, dass ich diesen Kampf nicht mehr alleine führen möchte.

Ich bin es leid, so zu tun, als sei ich stark. Ich bin es leid der „Superman“ zu sein. Ich bin müde davon, lächeln zu müssen, obwohl meine Seele weint. Ich bin es leid, für jeden da zu sein und jedem Kraft zu geben, obwohl ich selbst keine mehr habe.

Ich habe es satt schmerzen und Rückschläge zu schlucken und zu tun als können sie mir nichts anhaben. Ich bin es leid, mir selbst ständig beweisen zu wollen, dass nichts mich zerstören kann.

Meine Schale mag unzerstörbar wirken, aber tief in mir ist eine Seele, die einfach nur erschöpft ist. Tief in mir fühle ich, dass es endlich an der Zeit ist, wegzulaufen vor der Angst auch einfach mal schwach sein zu können.

Heute weiß ich das Verwundbarkeit ein teil des Lebens ist. Ich weiß, dass ich mich meinen Dämonen stellen muss. Ich muss tief in meine eigene Seele eintauchen, um mich selbst zu finden.

Ich muss endlich begreifen, dass ich nur ein Mensch bin. Auch ich brauche jemanden, der mich liebt, jemanden der meine Hand nimmt und mir sagt „Wir schaffen das zusammen“. Und ich habe heute keine Angst mehr das zuzugeben.

Heute weiß ich, dass es in Ordnung ist jemanden zu haben, der dir zeigt, dass du nicht immer stark sein musst. Dass es Okay ist auch mal zerbrechlich zu sein.

Dass es Okay ist auch mal auseinander zu fallen, um sich selbst reinigen zu können und die Seele auf „Reset“ setzen zu können. Dass es Okay ist zuzugeben das man erschöpft ist und einfach nicht mehr kann. Alle meine Bücher findest Du hier. 

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