Wenn du Angst hast, ist er der Richtige!

Nachdem meine letzte Beziehung das reinste Desaster war, schwor ich mir, nie wieder auf jemanden reinzufallen, der mich so zerstören würde, wie er es getan hatte.

Er hatte mir übel zugesetzt und ich brauchte meine Zeit, bis ich wieder fähig war, den Leuten um ich herum und vor allem mir selbst zu vertrauen. Ich kämpfte mich Schritt für Schritt ins Leben zurück und heilte mein Herz, aber eine tiefe Narbe blieb in ihm und sie erinnerte mich jeden Tag daran, was ich durchgemacht hatte.

Ich kann nicht leugnen, dass ich das Leben seither mit anderen Augen sehe und wachsamer durch meinen Alltag gehe. Ich prüfe die Menschen zweimal und bin misstrauischer als ich es vor der Zeit mit ihm war.

Doch für jedes Herz, auch für die gebrochenen, kommt einmal die Zeit, in der es sich wieder nach Zuneigung sehnt und bereit ist, einen Schritt aus dem schützenden Schneckenhaus nach draußen zu wagen und zu versuchen, sich wieder für jemanden zu öffnen. Denn wir alle sehnen uns nach Liebe und nach jemandem, der uns fest im Arm hält.

Auch für mich war diese Zeit irgendwann gekommen und ich beschloss mich wieder auf das Abenteuer „Dating“ einzulassen. Zu meinem Erstaunen traf ich auch am gleichen Abend noch einen Kerl, der es mir echt angetan hatte. Er war humorvoll und hatte eine besondere Art an sich, aber vor allem war er süß, verständnisvoll, hörte mir zu und ging auf mich ein.

Es war ungewohnt, so lieb behandelt zu werden und ich tat es ab, indem ich es auf den Alkohol schob, den wir an dem Abend getrunken hatten. „Da wird jeder sentimental und rührselig“, sagte ich mir. Das habe nichts mit ihm oder mir zu tun.

Doch meine Ausrede bewahrheitete sich nicht, denn schon am nächsten Tag schrieb er mir und wir verabredeten uns zum Essen. Den ganzen Abend behandelte er mich so zuvorkommend, wie ein Gentleman aus dem letzten Jahrhundert und als sei ich seine Angebetete. Das wurde mir allmählich zu viel. Anscheinend sollte das so weitergehen und war nicht nur ein Versehen des letzten Abends gewesen. Ich war es gewohnt härter angefasst zu werden und nicht mit Samthandschuhen, wie er es tat. Mit zunehmender Gewissheit zog sich eine unsichtbare Schlinge um meinen Hals zu und schnürte mir die Luft ab. Ich bekam Panik und ehe ich klar denken konnte, hatte ich eine Ausrede hervorgestammelt, mich flüchtig verabschiedet und war von diesem schrecklichen Date geflüchtet.

Was war geschehen? Als ich zuhause ankam und wieder bei Verstand war, schlug ich die Hände vor den Kopf. Was hatte ich getan?! Da lernte ich einen wirklich tollen Typen kennen, den ich vergötterte, so anziehend war er und dann zog ich im erstbesten Moment eine Show ab und verkrümelte sich, noch bevor der Abend wirklich begonnen hatte. Es hätte doch noch so schön werden können.

Ich konnte nun nichts mehr daran ändern und beschloss erst mal das Gefühlschaos in mir zu sortieren. Was war heute nur abgelaufen? Ich ließ den Abend noch einmal Revue passieren und versuchte herauszufinden, was in mich gefahren war, als ich den besten Mann seit Jahren stehen gelassen hatte, wie einen nassen Sack.

Und langsam begriff ich es: Von so viel Zuwendung wurde mir ganz schwindelig. Ich war es nicht gewohnt, dass sich jemand so auf mich einließ. Mein armes verwundetes Herz konnte dem nicht trauen und wich zurück, wie ein traumatisierter Hund.

Ich hatte Angst! Im Innersten fühlte ich mich klein und wertlos. Wie ich bisher behandelt wurde, nämlich abwertend und heruntermachend, hatte viel eher zu meiner inneren Einstellung zu mir selbst gepasst, als die Art, mit der er mir jetzt begegnete. Ich hatte Angst davor, dass ich seine Liebe nicht verdiente. Ich hatte Angst, dass er erkannte, dass ich es gar nicht wert war. Und ich hatte Angst, dass er entdeckte, dass ich in Wirklichkeit gar nicht so toll war, wie er jetzt vielleicht noch dachte.

Sich auf ihn einzulassen würde bedeuten, mir selbst zu erlauben, als jemand angesehen zu werden, der großartig ist und auch so behandelt werden sollte. Mein Herz war noch nicht so weit und wehrte sich mit aller Kraft dagegen.

Zum Glück gab sich “Prinz Charming” nicht so leicht geschlagen. Er war hartnäckig und ließ nicht locker, bis ich einem weiteren Date zustimmte. Auch bei diesem zog er alle Register und umschwärmte mich, als wäre ich der Mittelpunkt der Galaxie. Ich kann dir sagen, dass es das Schwerste war, was ich je tun musste, zu lernen, meine Angst zu überwinden und zuzulassen mich behandeln zu lassen, wie ich es wirklich verdiente. Es war ein langer Prozess mit Höhen und Tiefen und ich hatte ein riesiges Glück, dass er mich dabei unterstütze und mich nie aufgab.

Aber das meiste, hatte ich selbst geleistet: Ich habe mich in dieser Zeit komplett neu entdeckt, meine guten Seiten, meine liebenswerten Arten und auch meine nicht so reizenden Facetten. Und ich habe gelernt mich zu lieben. So wie ich bin. Ich habe erfahren, wie es ist, so behandelt zu werden, wie jemand, der es wert ist, weil ich es bin! Der Schritt dies zuzulassen, war unglaublich schwer, aber er hat es mir ermöglicht, mich nach und nach auch selbst so zu behandeln, wie ich es verdiene.

Und die Angst, ich könnte etwas in mir tragen, das nicht liebenswert, ja sogar schrecklich ist, hat sich nicht bewahrheitet. Natürlich hat jeder Seiten an sich, die nicht immer in hellem Licht erstrahlen, jeder ist mal gereizt, macht Fehler und hat seine Macken, aber wir sind alle Menschen und verdienen es geliebt zu werden, auch mit unseren Makeln.

Hätte ich mich nicht darauf eingelassen, einem Menschen näher zu kommen, aus Angst er könnte mein wahres Ich sehen, hätte ich nie erfahren, was für ein liebenswerter Mensch ich wirklich bin. In deiner Furcht zu leben ist schrecklich und macht dich kaputt. Wenn du dich einer Beziehung mit einem tollen Kerl entziehst, weil du fürchtest, er könnte dich nicht leiden, wenn er dich erst einmal richtig kennenlernt, dann nimm dir meine Geschichte als Beispiel und wage diesen Schritt. Damit besiegst du nicht nur deine Angst, sondern du bringst dich einen großen Schritt näher, dich selbst anzunehmen, lieben zu lernen und eine wahre Chance auf das Glück zu haben. Hier bekommst Du mein Buch. 

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