Ich hänge immer noch an dir, obwohl du mich zerstört hast.

Wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man sich eingestehen muss, dass es besser ist zu gehen? Besser loszulassen und nach vorne zu sehen. Besser, seinen eigenen Weg zu gehen, bevor man zerfetzt wird, von der Lieblosigkeit des anderen. Bevor von einem nichts mehr übrigbleibt, weil man alles gegeben und nichts zurückbekommen hat. Wann weiß man, dass es genug ist?

Was sagt mir, dass ich jetzt nach mir schauen muss? Woher soll ich wissen, dass es nichts mehr bringt, weiter zu kämpfen und wann weiß ich, dass der andere einen Sch*** auf das gibt, wofür ich mir mein Herz blutig ringe? Wann ist eine Beziehung verloren?

Weißt du, für mich war sie das nie. Für mich war unsere Beziehung nie verloren. Nie habe ich sie aufgegeben und bis heute kämpfe ich innerlich und kann dich nicht loslassen.

Aber ich habe immer allein gekämpft. Wann habe ich das nur gemerkt? Zu spät, würden manche sagen. Ich sah eben nur das Gute an dir. Ich sah immer nur das Gute. Aber ist es nicht auch das, was wir in dieser oberflächlichen Welt brauchen? Ist es nicht heilend, wenn ich kämpfe, anstatt zu gehen? Ich dachte ich könnte dich heilen, dich retten. Ich wollte uns weiter bestehen sehen. Ich wollte mit dir alt werden. Hand in Hand spazieren gehen, gemeinsam in unseren Schaukelstühlen vor dem Kamin sitzen, unseren Enkelkindern beim spielen zusehen. Meine Liebe hätte für all das gereicht und für noch viel weiter. Sie reicht auch heute noch, wo du längst weg bist.

Meine Freunde sagen, dass es gut war, dich gehen zu lassen. Dass ich dir sagte, dass du gehen solltest. Es ist dir erstaunlich leichtgefallen. Sie sagen, ich solle nicht zurückschauen. Aber das sagt sich leicht. Wie könnten sie verstehen, dass mein Herz immer noch an dir hängt? Dass es in der Vergangenheit lebt?

Ich will nicht weiter gehen. Ich will gar nicht ohne dich leben. Das war nicht der Deal. Als ich dich in mein Herz ließ, da schenkte ich es dir.

Ich öffnete dir meine kleine Welt und wollte Teil deiner werden. Hätte ich gewusst, dass sie nachher in Schutt und Asche liegt, hätte ich das nicht getan.

Aber du ließest mich nie in dein Herz. Ich weiß bis heute nicht, ob du es je können wirst. Ich habe es all die Zeit versucht – doch vergeblich. Da, wo andere ihr Herz tragen, ist bei dir ein großes schwarzes Loch, das alles in sich hineinfrisst und zerstört, das nie gesättigt werden kann und das unaufhörlich nach neuen Opfern schreit. Ich werde dieses Opfer nicht mehr sein. Aber verdammt, es tut weh!

Ich wollte dich retten. Ich wollte einfach nicht einsehen, dass du wirklich dieses Monster bist, vor dem sie mich gewarnt haben. Du nahmst mich aus, weil du selbst nichts hattest, was du dir hättest geben können. Heute weiß ich, dass du angewiesen bist, darauf, dass jemand versucht, die große Lücke in dir zu füllen, die auch dich selbst immer weiter zerfrisst.

Ich sah, dass du nichts dringender brauchtest, als Liebe. Und ich war nur allzu bereit sie dir zu geben. Ich wollte dir zeigen, dass die Welt ein guter Ort sein kann und dass wir gemeinsam alles schaffen würden. Ich hatte die Rechnung nur ohne dich gemacht. Alles was du tatst, war nehmen und aussaugen. Und ich versuchte das Gleichgewicht herzustellen, indem ich mich noch mehr hingab. Aber alles, was das bewirkte war, dass nichts mehr von mir übrigblieb und du nur immer schlimmer wurdest. Dein Hunger nach Liebe ist nicht zu stillen, dass weiß ich jetzt.

Und ja, ich wurde leiser, seit ich mit dir zusammen war. Ich wurde still und löste mich auf. Ich hörte nicht auf alle, die mir sagten, dass die Beziehung mit dir nicht gut für mich sei. Niemanden ließ ich Zweifel an dir äußern. Ich verteidigte dich wie eine Löwin. Ich hatte Mitleid mit dir und ich liebte dich. Ich wünschte, du hättest so für mich empfunden.

Doch alles, was dich erfüllt ist Mangel und alles, was du kannst ist das zu zerstören, was dich liebt.

Ich weiß wirklich nicht wie, aber irgendwann habe ich es geschafft, mich von unserer Beziehung zu lösen. Doch niemals von dir. Du glaubst gar nicht, wie schwer es ist, dich nicht mehr bei mir zu haben. Nicht neben dir einschlafen zu können und nachts, wenn ich aufwache, nicht deinen warmen Körper neben mir zu spüren und dein leises Atmen zu hören. Du glaubst nicht, wie schwer es ist, jemanden loszulassen, der einem doch eigentlich nichts geschenkt hat.

Was sollte ich vermissen? Dass du mir nichts Nettes sagtest, während du immerzu Komplimente hören wolltest? Dass du mich eifersüchtig fertig machtest, wenn ich ein Gespräch mit jemand anderem führte und ich mich so nach und nach von der Welt zurückzog? Dass ich immer kleiner wurde, weil du nie für mich da warst, aber erwartetest, dass ich immer gleich sprang, sobald dich etwa beschäftigte?

Ich weiß, dass ich eigentlich nichts zu vermissen habe. Aber erzähl das mal meinem Herzen. Ich bin kein Mensch wie du. Wenn ich mich auf jemandem einlasse, dann tue ich das ganz. Von ganzem Herzen. Mit meiner ganzen Seele. Mit all meiner Kraft. Und mit allem Herzblut, dass mir zur Verfügung steht.

Ich kann nicht begreifen, dass ich auf dich hereingefallen sein soll. Dass das Bild, das ich von dir hatte, nie existiert hat. Dass du in Wahrheit ein Mensch bist, der durchzogen ist von Manipulation und Boshaftigkeit.

Aber am Ende bleibe ich allein. Egal, ob ich nun das Bett immer noch mit dir teilen würde oder ob ich allein in meiner großen Wohnung bin, die sich ohne dich so leer anfühlt. Ich bin einsam. Und ich habe begriffen, dass es besser ist, seinen Weg zwar allein zu gehen, aber ihn selbst bestimmen zu können, als fremdbestimmt mit dir zu leben, nach deinen kranken Regeln zu spielen und dabei kaputtzugehen. Denn auch, wenn ich mich beides Mal allein fühle, so habe ich im ersten Fall, immer noch die Möglichkeit mein Herz von dir zu heilen und wieder glücklich zu werden. Hier bekommst Du mein Buch. 

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