Beziehungen im 21. Jahrhundert sind schwer geworden, in einer Generation von “Reisenden”.

Warum ist es heute so schwer eine Beziehung langfristig aufzubauen? Warum scheitern wir jedes mal, obwohl wir uns wirklich mühe gegeben haben? Warum ändern sich Menschen so plötzlich?

Hier einige Gründe wieso Beziehung heutzutage so leicht auseinander fallen.

1. Viele Menschen sind nicht vorbereitet auf die Opfer die man bringen muss, nicht bereit für Kompromisse und nicht oft nicht bereit dazu ihren Stolz beiseite zu legen damit eine Beziehung die Luft zum Atmen bekommt.

Sie sind nicht bereit alles zu investieren damit es gut läuft. Jeder will es sich so einfach wie möglich machen. Manchmal reicht ein kleines Hindernis und sie werfen hin, sie geben der Liebe keine Zeit um zu wachsen, sie lassen los bevor es wirklich anfängt.

2. Wir suchen heute nicht mehr wirklich nach „Liebe“, wir suchen den Nervenkitzel, das Drama und etwas mit möglichst wenig Verantwortung. Jemanden um Party zu machen oder um sich einen Film anzusehen, nicht jemanden der unser innerstes versteht und weiß was wir denken wenn wir nicht sprechen.

Heutzutage verbringen wir viel Zeit miteinander, aber es werden nicht wirklich Erinnerungen geschaffen. Liebe ist langweilig und Romantik ist out. Wir wollen keinen Partner fürs Leben, nur jemanden der uns in dem Moment lebendig fühlen lässt. Und wenn die anfängliche Neugier nachlässt und das eintritt vor dem wir Angst haben, der „Alltag“, dann machen wir einen Rückzieher bevor es zu ernst wird.

3. Schnelllebig tauchen wir ein in die Belanglosigkeit des vergänglichen Stadtlebens, in der es keinen Platz für eine Liebe gibt die Zeit braucht. Wir haben keine Zeit mehr um zu lieben, nicht mehr die Geduld mit einer Beziehung umzugehen die noch nicht rund läuft.

Der Großteil ist zu beschäftigt damit materialistischen Träumen nachzujagen und dort gibt es keinen Spielraum für romantische Sehnsüchte. Beziehungen sind nur noch ein „Nebenschauplatz“ geworden, den man sich ab und zu möglichst unverbindlich gönnt.

4. Wir suchen die sofortige Befriedigung bei allem was wir tun- ob wir etwas online Posten oder im Job oder bei den Menschen in die wir uns verlieben. Wir wollen die Reife in einer Beziehung die mit der Zeit kommt, die emotionale Verbindung die sich über Jahre entwickeln muss und das am besten so schnell wie möglich. Anscheinend ist nichts unsere Zeit und Geduld mehr wert- nicht einmal die Liebe selbst.

5. Wir verbringen lieber eine Stunde mit hunderten Menschen als einen Tag mit nur einem Menschen. Wir glauben an „Optionen“. Wir sind „Soziale“ Menschen. Wir wollen Menschen nur noch „treffen“ aber nicht mehr wirklich kennenlernen.

Wir sind gierig. Wir wollen alles haben. Wir gehen Beziehungen schnell ein und verlassen diese genauso schnell wieder. Wir wollen nicht das Beste aus einem Menschen herausholen. Wir wollen das sie von Anfang an „Perfekt“ sind. Wir treffen viele Menschen, geben aber selten jemandem die Chance.

Wir sind irgendwie von jedem enttäuscht. Wir sind der ewige Reisende der immer nur von seinem “Ziel” träumt, weil jeder Ort den er besucht, irgendwie nicht gut genug ist um dort zu bleiben.

6. Das Internet hat uns alle zwar näher gebracht, so nah, dass wir vor lauter Auswahl niemanden mehr wirklich sehen. Wir sehen sozusagen den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Unsere physische Präsenz wurde ersetzt durch Texte, Sprachnachrichten, Fotos und Videoanrufe. Wir haben nicht mehr wirklich das Bedürfnis jemanden im echten Leben zu sehen, weil man sich Online schon alles erzählt und gezeigt hat, man hat vor dem ersten Treffen sozusagen schon „genug voneinander“. Es gibt nicht mehr wirklich was zu erzählen, bei einem Kaffee in der Stadt.

7. Wir sind eine Generation von „Reisenden“, die nicht lange an einem Ort bleiben. Wir wollen uns nicht niederlassen. Selbst der Gedanke mit nur einer Person sein ganzes Leben zu verbringen, ist für manche beängstigend.

Wir wollen glauben dass wir „anders“ sind als der Rest, dabei sind wir uns doch so unglaublich ähnlich.

8. Wir sind die Generation die sich „Sexuell Frei“ nennt. Wir können Sex von Liebe unterscheiden und diese beiden auch trennen. Wir haben Sex und entscheiden dann ob wir jemanden lieben wollen. Sex ist so einfach, aber die Loyalität fällt uns unglaublich schwer. Sex außerhalb einer Beziehung ist kein Tabu mehr.

Beziehungen sind nicht mehr so einfach, zwei lieben sich und fertig, nein, es ist ein kompliziertes Konstrukt geworden. Heute gibt es offene Beziehungen, Freunde mit gewissen Vorteilen, One-Night-Stands die über Monate gehen, Beziehungen ohne Verpflichtungen oder einfach nur eine Affäre in der beide nicht ohne den anderen können aber trotzdem kein Paar sind.

9. Wir sind die praktische Generation, die nur mit Logik arbeitet. Wir können nicht mehr wie verrückt lieben. Wir würden nicht in ein weit entferntes Land fliegen nur um jemanden zu sehen den wir lieben.

Wir würden uns eher trennen, weil eine „Fernbeziehung“ so anstrengend ist. Wir sind zu sensibel, dass kleinste Problem und wir stellen die Beziehung in frage egal wie gut sie uns tat. Wir sind zu vernünftig für unser eigenes Wohl.

10. Wir sind eine verängstigte Generation. Wir haben Angst uns zu verlieben, Angst und fallen zu lassen, Angst verletzt zu werden und Angst auf unsere Herzen zu hören.

Wir verstecken uns hinter hochgezogenen Mauern die wir selbst erschaffen haben, suchen nach Liebe und wenn wir sie finden, verkriechen wir uns wieder hinter unserer Mauer. Wir können nicht damit umgehen wenn uns wirklich jemand glücklich machen will.

Wir wollen nicht verwundbar sein. Wir wollen unsere Seele niemandem zeigen. Wir sind so unglaublich vorsichtig, dass sich das Glück gar nicht mehr an uns herantraut.

Wir schätzen es nicht mehr wenn es jemand wirklich gut mit uns meint. Wir lassen die wundervollsten Menschen los, im Glauben da draußen ist jemand der noch besser zu uns passt. Wir lassen Diamanten fallen um uns den Steinen hinzugeben. Wir sind die Generation die nie wirklich zufrieden ist. 

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