Warum gerate ich immer an den Falschen? Das sagt die Psychologie dazu.

Wer kennt es nicht? Eine anfänglich so schöne Beziehung endet in einer unschönen Streitgeschichte und zerbricht schließlich an den unüberwindbaren Differenzen. Und man fragt sich: „Warum hat sich das so entwickelt?“, „Was habe ich nur übersehen?“ und „Warum passiert mir das andauernd?“. Warum ist das so? Warum müssen wir oft viele Frösche küssen, bevor uns schließlich Mr. oder Ms. Right begegnet? Und was wenn er oder sie gar nie kommt? Um dem Geheimnis unseres ständigen Beziehungs-Misserfolgs auf die Schliche zu kommen, müssen wir an den Grund des Übels gehen und uns fragen wie es überhaupt dazu kommen konnte. Warum gerate ich immer an den bzw. die Falsche?

(Un)bekannte Muster

Die Ursache dafür, dass wir immer wieder den berühmten „Griff ins Klo“ landen, ist den meisten von uns gar nicht bewusst. Um verstehen zu können, was da in uns abläuft, wenn wir uns wieder einmal den Falschen aussuchen, müssen wir uns unser Inneres erst einmal genauer angucken. Tief in uns befindet sich eine „geheime Schaltzentrale“, unser Unterbewusstsein. Das ist der Teil von uns, der automatisch abläuft und den wir gar nicht bewusst mitbekommen oder steuern. In unserem Gehirn sind alte Gefühle und Erinnerung miteinander verknüpft und gespeichert. Der Mensch ist so ausgelegt, dass er Bekanntes unterbewusst erkennt und bevorzugt, denn das hat er schon erlebt. Hier fühlt er sich sicher. Das Problem dabei ist, dass das Bekannte nicht immer die beste Variante für uns und manchmal sogar das Gegenteil von „sicher“ ist. Das Ganze läuft aber ab, ohne dass wir etwas davon mitbekommen und so kann es passieren, dass wir uns unser Leben lang in Beziehungen begeben und Partner aussuchen, die unserem bekannten Muster zwar entsprechen, aber gar nicht gut für uns sind und uns unglücklich machen.

Dazu ein Beispiel zum Verständnis: Eine Frau, die als Kind Gewalt erlebt hat und ihren Vater als „Schläger“ kannte, könnte in ihrem späteren Leben als Erwachsene einen Lebenspartner wählen, der ebenfalls gewalttätig und aggressiv ist. Die Wahl zur Demütigung und Züchtigung trifft sie dabei nicht bewusst und es kann gut sein, dass sich ihr Partner anfangs auch ganz anders präsentiert hat. Aber durch unbewusste Verhaltensweisen und innere Einstellungen, die sich in der Kindheit eingeprägt haben, wie „Ich bin wertlos.“ oder „Ich bin schwach.“, zieht sie Männer mit einem solchen Verhaltensmuster an. Das Gehirn macht das automatisch um dem bekannten Muster gerecht zu werden und sich sicher zu fühlen.

Der unbewusste Unglücks-Magnet

Außerdem kann es sein, dass sich Muster in unser Verhalten eingeschlichen haben, die uns in ihren Folgen schaden. Wie das möglich ist? Ein Beispiel: Eine sehr perfektionistische

Person mit hohem Anspruch an sich selbst, geht ziemlich hart mit sich ins Gericht. Die Härte die diese Person sich selbst entgegenbringt, wendet sie mit der Zeit auch auf andere an. Nicht umsonst heißt es auch, dass man in der Beziehung oder im Partner sich selbst wiederspiegelt. Die perfektionistische Person ist der Meinung, dass es ohne hohen Anspruch im Leben nicht geht und wendet dieses Prinzip auch auf ihre „Lieben“ an, sie möchte ja schließlich, dass es ihnen gut geht. Das Ergebnis ist aber leider das ganze Gegenteil: Die anspruchsvolle Person schimpft und kritisiert. Der Partner fühlt sich dadurch nicht gut genug und reagiert mit Ablehnung.

Wie kann ich das ändern?

Erkennst Du als die Person, die sich immer den Falschen aussucht, nicht, welchem Muster Du unbewusst folgst und welchen Menschen Du damit immer wieder anziehst, wird sich nichts ändern und Du wirst weiterhin Misserfolge in Deinen Beziehungen erleben. Darum ist es wichtig, dass Du einen tiefen Blick nach innen wagst, um Deine Zukunft als eine glückliche gestalten zu können.

Um Dir bewusst zu machen welchen Mustern du folgst, haben wir folgende Fragen für Dich zusammengestellt. Nimm Dir einen Moment Zeit, um Dir darüber Gedanken zu machen und bewege diese Fragen am besten noch eine Weile in der nächsten Zeit in Dir. Mach Dir keinen Druck gleich Antworten finden zu müssen. Lange antrainierte Gewohnheiten ändern sich nicht von heute auf morgen, aber sich dieser bewusst zu werden ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Denke zurück an die Anfangszeit deiner Beziehungen. Was hat Dir an Deinen Partner gefallen? Warum?

Was hat Dir nicht gefallen und wieso?

Was war ausschlaggebend, dass Deine Beziehungen in die Brüche gingen?

Was hat Dir gegen Ende nicht (mehr) an Deinem jeweiligen Partner gefallen?

Ist Dir das erst später aufgefallen oder hat es schon früher Anzeichen für diese Verhaltensweise/Eigenschaft an ihm/ihr gegeben?

Warum stört Dich diese Eigenschaft?

Wie bist Du in diesem Punkt?

Gibt es Dinge in Deiner Vergangenheit an die Du ungerne zurückdenkst? Nimm Dir Zeit und denke Dich genau in diese Situation/Zeit zurück. Was war unschön? Woher kommt das unangenehme Gefühl? Spürst Du es heute noch in einigen Situationen? Wenn ja, wann?

Seinem Inneren auf den Grund zu gehen kann anstrengend und belastend sein. Sei nicht zu streng mit Dir und gönn Dir auch Pausen vom Nachdenken. Reden hilft! Vertraue Dich einem guten Freund/einer guten Freundin an. Sollten diese Gedanken Dich sehr belasten, scheue Dich nicht, mit einem Psychologen oder einer Psychologin darüber zu reden.

Sich zu ändern bedeutet Arbeit. Aber keine Sorge, das ist es wert, denn schließlich erwartet Dich ein wundervolles Leben mit einer harmonischen Romanze und einem Partner, der wirklich zu Dir passt. Damit Du nie wieder an den Falschen gerätst.

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