Ein offener Brief an den Mann, der mich nicht zu lieben wusste.

Ich hatte lange das Gefühl, dass ich nur ein Fehler für dich war. Ich hatte das Gefühl, dass ich nur eine weitere schlechte Erfahrung in deinem Leben war. Du hast mich wirklich schlecht behandelt und aus irgendeinem seltsamen Grund, konnte ich das nicht rechtzeitig erkennen.

Ich sah in dir nur den charmanten Prinzen, den ich liebte und mit dem ich für immer zusammen sein wollte, zumindest hast du mich dazu gebracht das in dir zu sehen . Du warst wirklich gut darin mich um den Finger zu wickeln und hast es geschafft, dass ich dich blind geliebt habe. Ich war, wie ein treuer Hund, der dir überall hin folgt und dir stets treu bleibt.

Wir stritten auch viel, doch ich redete mir immer ein, dass jede Beziehung auch viel Schmerz beinhaltet und von Zeit zu Zeit so eine Phase durchmachen muss. Doch im Nachhinein habe ich mich nur selbst belogen und diese Phase zog sich fast durch die ganze Beziehung hindurch.

Ja ich habe mich in dich verliebt, ich habe mich dir vollkommen hingegeben und meine Augen vor der Realität verschlossen. Einer Realität, in der du derjenige warst, der mich nicht verdient hat und ich es nicht verdient habe so von dir behandelt zu werden.

Wir Menschen neigen dazu, nach einer Trennung einen Schuldigen zu finden, in meinem Fall, war meine Gutmütigkeit, meine Naivität und mein verliebtes Herz die schuldigen. Die Wahrheit ist, ich hätte nie gedacht, dass ich mal jemanden so stark lieben könnte. Es war fast so, als wäre eine kleine Pflanze in mir langsam gewachsen, Blatt für Blatt wuchs diese zarte Pflanze, die sich bald zu einem starken Baum entwickelt hatte.

Auch wenn ich sehr langsam erkannte, was wirklich vor sich geht, so liebte ich dich weiterhin bedingungslos. Ich ertrank in der tiefe deines Blickes und deine Stille machte mir zwar Angst, doch zog sie mich irgendwie auch magisch an. Ich denke aber auch, dass es diese stille war, die mir am meisten wehgetan hat, das Fehlen von Gesprächen über eine gemeinsame Zukunft und über unsere Träume und Ziele im Leben.

Es tat mir weh, dass du mir nie wirklich sagen konntest oder wolltest, wohin die Reise mit uns beiden geht. Auch wenn ich die Wahrheit spürte, wollte ich sie nicht glauben, solange sie nicht aus deinem Mund kommt. Zwischen uns gab es nie wirklich einen Abschied und wir haben uns nie wirklich ausgesprochen. Du bist einfach aus meinem Leben verschwunden und die Erinnerungen an dich, verblassten von Woche zu Woche.

Du hast mir den wahren Grund unserer Trennung nie mitgeteilt, was auch der Grund vieler schlaflosen Nächte war, weil ich nach Antworten suchte auf Fragen, die ich dir so gerne hätte noch stellen wollen. Doch du gabst mir diese Möglichkeit nicht.

Heute, während ich diesen Brief schreibe, weiß ich wer wirklich die Schuld trägt. Es bist du. Dein Unreifes benehmen und deine Unfähigkeit über deine Gefühle zu reden. Und deine ständige Stille war die einzige Konstante in unserer Beziehung, was rückblickend gesehen, eigentlich sehr traurig ist.

Ich glaube, ich habe immer nur auf den Moment gewartet, an dem du endlich deine Maske abnimmst und mir dein wahres Ich zeigst. Ich stellte mir dann immer vor, dass dein wahres Ich dann endlich offenbart, dass wir beide füreinander bestimmt sind, weil ich naiverweise glaubte, dass ich die einzige sein könnte, die dich versteht und dir helfen kann.

Wie Naiv von mir.

Du hattest die Fähigkeit mich wirklich verrückt zu machen und ich meine diese Art von verrückt, wenn man beginnt an seinem gesunden Menschenverstand zu zweifeln. Du machtest Fehler und verletztest mich dabei und du hast es trotzdem geschafft, dass ich glaubte, dass ich etwas falsch gemacht habe. Und wenn ich dich zur Rede stellen wollte, wegen deiner Fehler, dann hast du mir eingeredet, ich bilde mir alles nur ein und ich solle nicht so verrückt sein.

Ja, ich war verrückt nach dir. Du hattest mich in einen Teufelskreis gezogen und auch wenn ich alle Warnungen deutlich vor mir sah, konnte ich mich nicht von dir fernhalten.

Du warst einfach nicht der richtige für mich.

Heute weiß ich, dass ich einen Mann verdiene, der mich respektiert und der mich wirklich liebt. Ich verdiene jemanden, dem ich erzählen kann, wenn mich etwas stört, ohne als „verrückt“ bezeichnet zu werden. Ich verdiene einen Mann, der seine eigenen Fehler akzeptiert und mit deren Folgen er auch leben kann, der sich entschuldigen und als richtiger Mann beweisen kann und das er den Schaden, den er verursacht hat, auch wieder gut macht. Heute weiß ich, dass du niemals so ein Mann für mich sein kannst.

Ich fühle mich nicht mehr schlecht, weil du kein Teil mehr meines Lebens bist. Ich fühle mich schlecht, weil du nie den Menschen sehen konntest, der ich wirklich bin und die Liebe, die ich für dich hatte, nie wertgeschätzt hast.

Natürlich tat mir unsere Trennung weh, aber dank dieser Erfahrung mit dir, weiß ich wer ich bin und vor allem, was ich verdiene. Ich verdiene jemanden, der sich genauso in die Beziehung einbringt, wie ich es tue. Ich verdiene eine gesunde Kommunikation und Ehrlichkeit. Ich verdiene alles, was du mir nie gegeben hast.

Ich weiß, dass du diesen Brief niemals lesen wirst, aber ich hoffe für dich das du aus unserer Beziehung genauso etwas lernen konntest, wie ich es konnte. Schließlich ist das ganze Leben ein Lernprozess und es warten überall neue Lektionen auf uns, die wir mitnehmen sollten für unsere Zukunft.

Heute weiß ich, dass ich niemals wieder meine Lebenszeit für einen Mann wie dich verschwenden werde.

Liebe Grüße,

Die Frau, die sich endlich von dir befreit hat.

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