Vom Märchen zum Albtraum – Warum passiert uns das?
Anfangs ist alles rosig, er scheint DER Mr. Right zu sein und sie ist einfach DIE Beste. Aber es dauert meistens gar nicht lange und die Schmetterlinge im Bauch beginnen, sich in Kampfjets zu verwandeln. Wir streiten nur noch und finden uns plötzlich in einer Spirale aus Hass, Eifersucht und Auseinandersetzungen wieder. Wie konnte das nur passieren?
Pure Freiheit
Sind wir ungebunden, sind unser Körper und unser Geist unbewusst ständig auf der Suche nach Flirt und Sex. Alles ist auf die dadurch empfundene Anerkennung aus und versucht jede Möglichkeit auf Kontakt wahrzunehmen. Schnell schließen wir Bekanntschaften und machen neue Erfahrungen mit verschiedenen Menschen. Wenn es gut passt, entsteht auch schon Mal eine Beziehung daraus.
Die Welt ist wunderbar
Am Anfang einer Beziehung befinden wir uns in einer regelrechten Hochstimmung. Glücksgefühle erfüllen uns und wir fühlen uns, als wenn wir alles schaffen könnten und uns alle wohlgesonnen wären.
Menschen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl neigen zudem auch noch dazu, den Partner zu erhöhen und ihn als perfekt anzusehen. Alles was er macht ist richtig und sie sind überglücklich an seiner Seite zu sein. Sie fühlen sich regelrecht mit „erhoben“ durch ihn und bekommen den Eindruck, dass sie ein besserer Mensch sind, dadurch, dass sie mit dieser tollen Person zusammen sind.
Die ersten Risse in der Beziehungsfassade
Diese überwältigenden Gefühle können natürlich nicht für immer anhalten. Nach der anfänglichen Euphorie stellt sich nun der Alltag ein und wir merken schnell, dass die ach so tolle Person, mit der wir das Bett teilen, auch echt nervige Seiten an sich hat. Plötzlich stören uns Dinge an ihr und wir werden immer mehr auf die Schwächen des anderen aufmerksam. Wir fangen an, nicht mehr so kompromissfreudig und selbstlos zu sein, wie am Anfang und setzen uns stärker für unsere eigenen Bedürfnisse ein.
Bitterböse Fehler
Nun ist der weitere Umgang sehr entscheidend dafür, ob eine Beziehung einen schlechten Verlauf nimmt oder nicht.
Verlustangst und die Folgen
Bekommen wir es nun mit der Furcht zu tun, dass uns unser Partner verlassen könnte, neigen wir dazu, uns zurückzunehmen und damit auch unsere Wünsche und Bedürfnisse. Wir reden nicht mehr über uns selbst und entfernen uns so, ohne dass wir es merken, von unserem Partner. Das ist ungesund für jede Beziehung.
Am Partner herumoptimieren
Es kann auch passieren, dass wir nun enttäuscht sind, dass sich unser Partner als ganz anders herausstellt als den, den wir einst kennenlernten. Wir möchten diese perfekte Version zurück, die wir am Anfang in ihm sahen. Also „doktorn“ wir an ihm herum, versuchen ihn wieder so toll wie am Anfang zu machen. Aber diese ganzen Optimierungsversuche geben dem Partner über kurz oder lang das Gefühl, dass er nicht richtig ist, so wie er ist und er fühlt sich nicht angenommen. Die Kritikpunkte, die wir ihm dann vortragen, führen nur zusätzlich zu einer Verfremdung in der Beziehung und treiben uns auseinander.
Nicht selten versuchen Paare ihre Beziehung zu „retten“ indem sie heiraten oder Kinder kriegen. Das führt aber nur dazu, dass beide unglücklich werden, sich die falsche Umgangsweise mit dem Partner verstärkt und sich oft sogar auf die Kinder überträgt.
Der richtige Umgang miteinander
Eine Beziehung kann nur klappen, wenn wir uns gegenseitig akzeptieren. Es ist wichtig, dass wir uns austauschen und miteinander reden. Um zueinander zu finden, anstatt uns voneinander weg zu bewegen, sollten wir unser Inneres mit dem anderen teilen und ihm von unseren Gefühlen, Wünschen und Gedanken erzählen. Sich gegenseitig zu unterstützen und anzunehmen ist für ein harmonisches Miteinander unerlässlich.
Tipps, damit eure Beziehung hält
-> Seid ehrlich mit euch selbst. Nur wer sich kennt und weiß, was er braucht und fühlt, kann das auch vermitteln und so glücklich werden.
-> Seid ehrlich miteinander. Redet über das, was euch bewegt und was ihr euch wünscht. Seid offen und nehmt einander an.
-> Versteckt euch nicht. Seid von Anfang an ihr selbst. Zeigt euch so wie ihr seid und spielt nichts vor.
-> Zeigt auch eure Grenzen auf und steht zu dem was ihr nicht mögt, auch wenn es dem Partner damit anders geht. Sich und seine Limits zu kennen und zu respektieren ist sehr wichtig für eine gesunde Beziehung.
-> Annahme und der Wille, an einem Strang zu ziehen, helfen euch in eurer Beziehung weiter zu kommen, anstatt euch von einander zu entfernen.