Lesergeschichten: Jana, 26. Der Mann den ich nie wollte…
Jana,26
Der Mann den ich nie wollte…
Ich weiß nicht ob es besser wird wenn es anders wird, aber ich weiß dass es anders werden muss wenn es werden soll.
Ich muss einfach an dir festhalten damit ich es zumindest versucht habe. Ich weiß das es mich zerreißen würde dich wieder zusehen und mir vorwerfen müsste es nicht versucht zu haben. Zu feig gewesen zu sein zu viel Angst vor dem Fall. Ich weiß wie sehr ich am Boden liegen werde wenn es schief geht, ich weiß dass es riskant ist mich immer mehr auf dich einzulassen, doch ich muss es riskieren .
Und genau so kam es wie ich es mir selbst prophezeit hatte….
Vor etwa 9 Monaten kam ich arbeitstechnisch in einen neuen Ort und lernte viele neue Menschen kennen, unter anderen ihm. Ein Mann der eigentlich nicht in mein Beuteschema passte, einen Mann den ich nie wollte. Musiker, gutaussehend mit einem gewissen Charme , ein Mann für etwas Spaß jedoch für keine Zukunft. Jemanden den du nicht für dich alleine haben kannst. Ich führt damals ein ganz normales Leben mit vielen Plänen einer Lebensfreude und viel Leichtigkeit. Ich war glücklich obwohl ich mich gerade erst aus einer Beziehung getrennt hatte. Durch viele Zufälle lernte ich Ihn erst besser kennen, er gab mir gegenüber ein gewisses Vertrauen und erzählte mir verzauberte mich mehr wie jeder andere. Ich war bodenständig, erfolgreich, lebenslustig und hatte ein glückliches erfülltes Leben. Ich ging mit viel Leichtigkeit und Lebensfreude durchs Leben. Ich hätte mich damals als das normale 0815 Frau beschrieben ohne viele Probleme ohne wilder Vergangenheit und auch ohne schrecklichen Geschichten. Ich war jemand der leicht zufrieden war und sich das Leben selbst einfach machte.
Und da kam ein Mann der nur arbeiten im Kopf hatte und an dem Wochenende nicht mit Auftritten verplant war, war durchzogen von Partynächten, Alkohol und den Tagen danach. Was mich zu diesen Menschen brachte ihn überhaupt näher kennen zu lernen weis ich bis heute nicht, ich spürte ab dem ersten Mal wo wir miteinander sprachen große Vertrautheit und fühlte mich trotz allem sehr hingezogen. Nach einer Zeit in der mir Kontakt hielten lies ich mich darauf ein „auf ein bisschen Spaß“, ich wusste damals schon irgendwie das ich der Typ für nur Spaß sei, jedoch war er genau der Typ den ich ja nie wollte und sehr anziehend.
Auch in dieser Zeit fragte ich mich oft selbst warum ich die war die bei ihm war denn an Angeboten mangelte es ihm nicht, ich fühlte mich für ihn einfach zu normal zu wenig Tussi, Prinzessin und zu wenig extravagant. Doch es war jedes Wochenende so dass ich es war die mit ihm nachhause ging, es gab seitdem ich ihn kennenlernte keine andere in seinen Leben. Wir verbrachten immer mehr Zeit miteinander und er sagte mir oft dass ich für ihn etwas anderes sei wie alle anderen Frauen in der letzten Zeit. Typisches Klischee dachte ich mir. Mit der Zeit lernte ich einen ganz anderen Menschen kennen der mich fragte was er für Süßigkeiten einkaufen sollte, was ich unternehmen möchte usw. Er erzählte mir von der Vertrautheit und dem Vertrauen mir gegenüber und genau dasselbe fühlte ich seit Anfang an- als würden wir uns schon lange kennen. Er zeigte mir auch eine ganz andere Persönlichkeit weit ab von Oberflächlichkeit.
Doch im nächsten Moment gab er mir das Vertrauen mit dem ich niemals gerechnet hatte und zeigte mir wer er wirklich sei- er war mit dem Leben unzufrieden, unglücklich und konnte weder allein sein Er lag heulend im Bett als er von seiner Vergangenheit erzählte über die zerrüttete Ehe seiner Eltern über seine erste Freundin die ihm mit ihrer Suizidversuchen halten wollte über eine andere Exfreundin die ihm bei jeder Gelegenheit untreu war und über seine letzte Beziehung in der er betrogen hatte und es bis zum Ende verschwieg und davon fast aufgefressen wurde. Die ging weil er ihr nicht gut genug war und ihn für einen besseren verlies .Er erzählte mir viel von der Beziehung in der er lange nicht mehr er selbst sein durfte, seine Meinung nicht zählte und sie jedoch nicht verlassen konnte. Aber auch diesen großen Fehler machte den er bis heute sich selbst nicht verziehen hatte.
Er erzählte mir von seinen Leben die letzten 2 Jahre mit vielen verschiedenen Frauen nur um nicht allein zu sein.
Sturzbetrunken war er einer der glücklichsten Menschen unbeschwert und locker sprach Dinge über unser Verhältnis aus die er sich nüchtern nie sagen traute, sprach von einer Zukunft (die ich ja eigentlich nie wollte) und am nächsten Tag kam das alles auf einmal- da lernte ich noch seine Alkdepressionen kennen die ihn manchmal am Tag nach einer Partynacht nicht mal aus den Bett brachten und manchmal heulend ans Bett fesselten. Es ging so weit das er in so manchen Alkdepressionen davon sprach nicht mehr Leben zu wollen oder Verfolgungsängste bekam.
Ich wusste das ich mich entscheiden müsste entweder war jetzt der Zeitpunkt zu gehen oder ich müsste versuchen ihn zu helfen. Ich entschied mich zu bleiben weil ich nicht gehen konnte. Ich wusste ich würde mir es nicht verzeihen wenn ich es nicht versucht hätte. Plötzlich trotz diesen Problemen war der Mann den ich nie wollte plötzlich der ohne den ich nie wollte. Jedoch was mich erwartete stellte mich auf viele Proben. Ich begann jemanden zu lieben der sich zum Teil selber nicht liebte. Ich versuchte Probleme zu bewältigen die nicht meine waren und ich kannte solche Probleme nicht. Ich ging mit der Situation den Umständen entsprechend gut um obwohl ich oft die Angst hatte selbst damit unterzugehen, anfangs tat ich es nicht. Anfangs blieb ich der Mensch mit dieser Leichtigkeit und Lebensfreude. Jedoch schwor ich mir zu gehen falls ich diese irgendwann das Gefühle hätte zu verlieren, das alleine war mein Selbtschutz. Er konnte nicht mit mir eine Beziehung führen weil er nicht wusste wie das ging aber irgendwann kam der Zeitpunkt an dem ich eine wollte. Ich brauchte Sicherheit für das was ich tat auch etwas zurück zu bekommen. Ich glaube er gab sein bestes jedoch konnte er manchmal selbst nicht mit sich, wie sollte er dann mit einem zweiten Menschen?
Oft stellte er mir die Frage warum ich noch da sei und die einzige Antwort die ich wusste war weil mein Herz hier ist. Manchmal verstand ich mich selbst nicht warum ich nicht gelaufen bin als ich noch konnte. Viele Streitereien folgten nüchtern und auch betrunken, wir führten irgendetwas das sich nach außen für alle wie eine Beziehung aussah. Doch die ganzen Probleme berührten mich nie so stark wie bei anderen Beziehungen zuvor, auch seine manchmal Egoistische Art berührte mich wenig. Ich hatte irgendwo in mir drinnen schon kapiert das er manchmal nicht anders konnte. Irgendwann wusste ich auch dass ich ihm aus dem allem nicht befreien kann und er das selbst tun musste und ich ihm nur helfen konnte. Ich hab mich oft gefragt warum ich geblieben bin. Er hat oft gesagt dass ich gehen sollte und was Besseres verdient habe. Ich weiß das etwas anders werden muss aber ich weiß auch das ich jemanden nicht alleine lassen kann der sein Herz am rechten Fleck hat und schon gar nicht wen mein Herz an ihm klebt. Manchmal sehnte ich mich nach der Liebe die er mir oft nicht zeigen kann und ich weiß auch dass ich diese verdiene.
Ich stand da, mit einem Mann der mehr Bindungsangst bekam so mehr ich ihn mochte. Und plötzlich begann mein eigner Alptraum, ich konnte mit diesen depressiven Phasen nicht mehr umgehen, machte seinen Zustand zum Teil noch schlimmer. Viele Streitereien folgten, Machtspielchen aber auch viel Liebe und Vertrauen. Ich versuchte einen Mann zu überreden an mich zu binden obwohl er es durch seine Bindungsängste nicht konnte. Mehr wie ein „ich hab dich lieb“ konnte er mir nicht entgegen bringen obwohl ich ihn schon lange liebte. Ich wurde ungeduldig mir fehlte die Sicherheit in meinen Leben und wurde schwierig, ich schmies in Worte an den Kopf die vieles zerstörte und er konterte mir nicht viel anders. Er stellte sich gegen mein Leben und wollte keine Veränderung in seinem zulassen, gleichzeitig entschuldigte er sich und sagte mir er könne nicht aus seiner Haut. Sein Desinteresse stieg immer mehr.
Ich verlor mich selbst, seine Probleme erdrückten mich und er bemerkte gar nicht was mit mir passierte. Oder es interessierte ihm nicht, er war es gewohnt geworden das sich alles um ihn drehte. Ich verlor meine Energie, meine Leichtigkeit. Schlief kaum mehr und träumte von fremden Menschen die Suizid begehen wollten. Ich war ein Schatten meiner selbst in manchen Momenten. Meine Gefühlslage richtete sich nach seiner Verfassung. Ich war die die unser Verhältnis zusammenhielt, er hatte neben Arbeit und Band kaum Zeit. Es verging viel Zeit und eines Abends eskalierte die Situation.
Er entschied sich gegen ein uns und im grundgenommen war es mein Segen als er mich gehen ließ bzw. versuchte mich gar zu vertreiben weil es mir so schwer fiel zu gehen. Ich hätte von selbst nie geschafft Ihn zu verlassen und hätte mich immer mehr verloren. Und er hätte es nicht geschafft etwas zu ändern oder sich helfen zu lassen.
Einige Streitereien folgten und auch ich bekam Klarheit für ein Warum…Es waren sicher die Diskussionen und Streitigkeiten Mitschuld die er anfangs aus Grund sah. Doch später sagte er, er hätte verlernt sich zu verlieben, er hatte mich lieb doch er konnte mich nie lieben. Ich weiß nicht ob es an mir lag oder wie er sagte an sich selbst- weil er es verlernt hatte und einfach noch nicht soweit war. Es tat höllisch weh und war ein tiefer Fall, jedoch dieser Fall war nicht so tief wie er geworden wäre wen er mich nicht weggeschickt hätte.
Er sagte das er alleine besser umgehen kann mit seinen Problemen und das es ein zusätzlicher Stressfaktor in seinen Leben wäre mit dem er nicht umgehen könnte.
Ich denke heute noch oft an ihn und ein bisschen weh wird es immer tun …und ich hab ihm angeboten dass ich da bin bevor der das Leben dir unter deinen Füßen wegreist… und dieses Angebot steht mein Leben lang. Weil ich doch wusste was du im Inneren für ein Mensch bist. Hab oft daran gedacht was gewesen wäre wenn wir uns vor deinen Problemen kennen gelernt hätten aber unsere Begegnung hatte doch einen Grund. Ich hoffe da es für Ihn der Grund war irgendwann wieder so weit zu sein um zu vertrauen und zu lieben. Mein Leben dreht sich weiter und ich bin heute glücklich und kann dies mehr zu schätzen wie je zuvor.