Laut Wissenschaft: Das ist das Alter, in dem wir am unglücklichsten sind.
Laut Wissenschaft: Das ist das Alter, in dem wir am unglücklichsten sind
In welchem Alter sind wir in unserem Leben am unglücklichsten? Ein Professor namens David Blanchflower aus den Vereinigten Staaten hat dazu eine Studie durchgeführt und konnte eine Antwort auf die Frage finden.
Es gibt tatsächlich ein bestimmtest Alter, in dem Menschen am unglücklichsten sind. In dieser Studie wurden 132 Länder analysiert, um den Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Alter der Menschen herzustellen.
Blanchlower fand heraus, dass es in jedem Land eine Art Glückskurve gab, welche die Form des Buchstaben U hat. Der Tiefpunkt dieser Kurve lag im Durchschnitt bei einem Alter von 47,2 Jahren, sprich ca. beim 47. Lebensjahr. Es scheint als würde eine Person ungefähr in diesem Alter unglücklicher sein als früher oder später in ihrem Leben. Da stellt sich für uns alle die Frage:
Wieso dieses Alter?
Was ist die Ursache für diese Unzufriedenheit, die in diesem Alter stattfindet? In der Studie wird diese Frage leider nicht eindeutig aufgeklärt. Es besteht jedoch die Annahme, dass Frauen sich zum Beispiel in diesen Jahren in ihrer Perimenopause befinden.
Diese Zeit wird auch als Wechseljahre bezeichnet, welche häufig zu Beschwerden, wie Schlafstörungen oder Migräne-Attacken führen. Männer erleben in diesen Jahren hingegen oft eine Midlife-Crisis. Ihnen wird bewusst, dass ihr halbes Leben bereits vergangen ist und realisieren dann oft, dass sie noch so viele Dinge tun und erleben wollte, die sie bisher nie getan haben.
Außerdem ist dieses Alter oft das Alter, in dem Eltern sich von ihren Kindern abnabeln müssen. Die meisten Nordamerikaner bekommen ihr erstes Kind mit einem durchschnittlichen Alter von 26,3 Jahren. Das Kind wäre dann ungefähr 21 Jahre alt, wenn die Eltern das 47. Lebensjahr erreicht haben. Kinder fangen in diesem Alter an, auszuziehen, ihr Leben „auf die Reihe zu bekommen“ und ihren eigenen Lebensweg einzuschlagen.
Diese Abnabelung ist für viele Eltern ein neuer Lebensabschnitt, auf den sie keinen Einfluss haben. Sie fühlen sich häufig so, als würden sie die Kontrolle verlieren oder als würden sie den Sinn ihres Lebens verlieren, besonders dann, wenn die Kinder im Mittelpunkt ihres Lebens standen. Für Eltern fühlt es sich an, als würde ihr Leben weniger lebendig sein, da das Haus stiller wird. Man nennt es auch das „Empty-Nest-Syndrom“. Dies könnte ein möglicher Grund für die plötzliche Unzufriedenheit mit 47 sein.
Was denkst du, was das Alter eines Erwachsenen ist, in welchem er am glücklichsten ist?
Viele Menschen nehmen an, dass man besonders zwischen dem 25. und dem 35. Lebensjahr am glücklichsten ist. Warum auch nicht? Schließlich sind viele in diesem Alter noch gesund und haben noch ihr so gut wie ihr ganzes Leben vor sich. Sie erwartet noch ein Leben mit viel potenzial und voller aufregender Ereignisse.
Man könnte annehmen, dass junge Erwachsene alles haben und rundum glücklich sein müssten. Aber überraschenderweise lieferte eine Studie der Universität von Kalifornien in San Diego andere Ergebnisse, welche im Journal of Clinical Psychiatry veröffentlich wurden.
Tatsächlich kommt das Glück erst im reifen Alter. Dr. Dilip Jeste ist ein geriatrischer Psychiater und der Autor dieser Studie. Mit einer Zufallsstichprobe von 1.546 Erwachsenen aus der Region San Diego im Alter von 21 bis 99 Jahren fanden er und sein Team dies heraus.
Durch ein Telefoninterview wurden die Probanden aus der Studie zu ihrer körperlichen, kognitiven und geistigen Gesundheit, sowie zu ihrem allgemeinen Glück und ihrer Zufriedenheit befragt. Zudem mussten sie ihr Stresslevel einschätzen und Angaben zu Depressionen und Angstzuständen machen.
Dabei fand man heraus, dass Menschen im Alter wieder zufriedener werden. Dies könnte an ihrer über die Jahre gewonnen Weisheit liegen oder aber auch an der emotionalen Stabilität, die ältere Menschen in ihrem Leben meist erlangt haben. Sie scheinen selbstbewusster und innerlich zufriedener zu sein.
Außerdem nehmen sie die Dinge nicht mehr so ernst und können gut über gewisse Sachen hinwegsehen – mit anderen Worten: Sie stressen sich selbst nicht mehr so sehr. All diese Faktoren könnten zu einem größeren Glück im Alter beitragen.
Klingt doch nach guten Nachrichten oder?
Nun, leider sind nicht alle Senioren davon betroffen. Denn manche ältere Menschen leiden unter Einsamkeit und können daher nicht von sich behaupten, dass dies die glücklichste Phase ihres Lebens ist. Ganze 40 Prozent der Menschen berichteten in einer Studie, dass sie sich isoliert fühlten und dies ist ein Faktor, der sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann – es sei sogar ungesünder als Rauchen oder Fettleibigkeit.
Die gute Nachricht ist: Man kann sein Glück fördern
Man muss nicht unbedingt einsam sein, wenn man allein lebt. Auf der anderen Seite ist man nicht vor Einsamkeit geschützt, solange man sich mit vielen Menschen umgibt. Es geht vor allem um die Qualität der Beziehung, die man zu Menschen aufgebaut hat.
In diesem Fall könnte eine CCRC helfen. Eine CCRC ist eine Lebensplangemeinschaft, in der ältere Menschen die Möglichkeit haben neue Freundschaften und Beziehung aufzubauen.
Im Endeffekt sind dies auch nur Zahlen, die auf den Durchschnitt der Menschheit basieren und wenig darüber aussagen, wie dein Leben zwangsläufig verlaufen wird. Denn letztendlich bist du selbst für dein Glück verantwortlich. Es hängt sehr stark davon ab, was du aus deinem Leben machst.