Erschöpft ist ein Wort, das nicht annähernd beschreibt, wie ich mich momentan fühle.
Erschöpft ist ein Wort, das nicht annähernd beschreibt, wie ich mich momentan fühle.
Ich bin müde. Ich bin ausgelaugt. Meine Rüstung ist beschädigt. Mein Herz wirkt mit jedem Schlag kraftloser. Und diese Müdigkeit geht über das körperliche weit hinaus. Es ist viel mehr eine emotionale Müdigkeit, die sich tief in mir festgesetzt hat.
Ich bin müde. Ich bin es leid immer nur stark zu sein. Müde davon, mir jeden Tag ein Lächeln und ein motiviertes Gesicht aufsetzen zu müssen, nur damit die Gesellschaft mich nicht als einen Verlierer ansieht.
Ich bin es leid, für alle ein Unterschlupf zu sein, wenn es in ihren Leben die Stürme aufziehen. Ich bin so unglaublich müde. Es ist erschlagendes Gefühl zu wissen, dass alle nach dir greifen, wenn sie Hilfe brauchen, doch niemand da ist, wenn dein Leben seine Hände auf deinen Hals legt und zudrückt.
Nun, hier bin ich. Ich sitze hier und fühle mich verloren. Ich weiß nicht wirklich wo ich suchen muss, um neue Kraft zu schöpfen. Aber eines weiß ich jetzt, ich bin fertig damit meine Gefühle zu verbergen und vorzutäuschen das es mir immer gut geht.
Ich habe vieles über starke Menschen gelesen und auch selbst geschrieben, doch nichts davon machte mich wirklich stärker, außer mein eigenes Leben und die Prüfungen darin. Als ich die schlimmste Zeit meines Lebens durchlebte und niemand da war um mir zu helfen, musste ich für mich selbst einstehen. Ich musste meinen Unsicherheiten und Ängsten ins Auge sehen und die Kraft in mir finden, dieses dunkle Kapitel auf eigene Faust zu überstehen.
Für mein Umfeld war ich immer der starke Mensch, jemand den nichts aus der Bahn werfen kann. Manche sehen mich immer noch so. Sie sehen meine Stärke, meine Willenskraft, meine Fähigkeit immer einen Ausweg zu sehen. Meine Seele jedoch ist erschöpft. Sie sehen nicht, dass ich innerlich zerbreche.
Ich habe das Gefühl, mein ganzes Leben lang versucht zu haben, anderen zu beweisen, dass ich kein schwacher Mensch bin und das ich in der Lage bin alles zu ertragen. Ich habe so viel Zeit und Kraft dafür verschwendet, die beste Version von mir Selbst zu sein und jetzt bin einfach nur noch erschöpft.
Denn wenn du immer der Starke für die anderen bist, vergisst du oft dich selbst. Du bittest niemanden um Hilfe. Du frisst alles in dich hinein, immer weiter, bis der Punkt erreicht ist an dem du einfach nicht mehr kannst.
Heute bin ich mir dessen bewusst, dass ich nicht die ganze Zeit stark sein muss. In der Vergangenheit, war ich der Überzeugung, dass es „peinlich“ ist, schwach zu sein. „Was würden die anderen von mir denken? Was ist, wenn jemand meinen Schmerz sieht? Werden sie mich dafür verurteilen? Werden sie glauben, dass ich nicht genug bin?“
Ich bin erschöpft davon, aber ich bin auch fertig damit, so zu tun, als wäre alles immer in Ordnung und ich werde meine Verletzlichkeit nicht mehr verbergen.
Ja ich möchte geliebt und umsorgt werden. Das ist keine Schwäche. Wir alle brauchen jemanden, der für uns da ist, um uns daran zu erinnern, dass wir nicht die ganze Zeit über stark sein müssen. Wir alle brauchen jemanden, der unsere Hand hält und uns die Kraft der Liebe zeigt. Jemand, mit dem wir offen umgehen können, der unsere verletzliche Seite liebt und unser wahrhaftiges Selbst akzeptiert, ohne die Angst verurteilt zu werden.