Ein Brief an den Menschen, dem ich sagen möchte, dass es mir heute besser ohne ihn geht.
Nein ich vermisse dich nicht mehr! Und nein, ich sehne mich nicht mehr nach dir! Und nein, ich möchte dich nicht wieder zurück! Es ist nur wichtig für mich dir zu sagen, dass ich ohne dich mit meinem Leben weitergemacht habe. Du musst wissen, dass es anfangs schwer war aber Tag für Tag und Woche um Woche wurde es leichter. Mit dem Verschwinden der Rosaroten Brille, verblasste auch die vermeintliche Liebe zu dir.
Ich fühle mich jetzt wie ein viel besserer Mensch als zuvor. Mir kommt es so vor, als wäre ich damals bei dir, eine ganz andere Persönlichkeit. Heute bin ich viel ruhiger und gelassener, was womöglich daran liegt, dass ich nicht mehr diese Stress verspüre, den du ständig in mir genährt hast. Ich bin jetzt wieder in mein eigenes Leben verliebt und ich liebe, wer ich geworden bin. Natürlich hat es eine Weile gedauert so zu werden und das ganze zu verarbeiten. Ich habe viel Zeit damit verbracht darüber nachzudenken, viel darüber gegrübelt was mein Fehler war und was du hättest anders machen können.
Kurz nach unserer Trennung verbrachte ich viel Zeit damit bestimmte Szenen zu analysieren und damit die Schuld in mir zu finden, was hätte ich besser machen können, wie hätte ich die Trennung verhindern können? Solche und viele andere Fragen hämmerten ständig von innen gegen meinen Kopf. Ich zerbrach mir meinen Verstand darüber wie wir unsere Beziehung hätten noch retten können. Doch das ist vorbei, der Frieden wohnt heute wieder in meinem Kopf und mein Herz verspürt nicht mehr dieses Zittern, wenn ich deinen Namen höre.
Ich weiß, dass auch ich damals Fehler gemacht habe und meine Macken hatte und wahrscheinlich immer noch habe, ich weiß, dass ich ein unvollkommener Mensch bin. Trotzdem hatte ich mich, bis zum Schluss bemüht alle Möglichkeiten durchzugehen wie wir doch noch zusammen bleiben könnten. Aber ich kam einfach auf keine akzeptable Lösung für unsere Probleme. Schließlich wurde mir klar, dass es einfach nicht sein soll.
Mir wurde klar, dass es absolut nichts gab, was ich hätte tun können, um dich in meinem Leben halten zu können. Wir zwei waren einfach zu verschieden um einen gemeinsamen Weg gehen zu können. Zu verschieden um diese Unterschiede ausgleichen zu können. Wir kamen beide einfach zu einem Punkt in unserer Beziehung, an dem wir nicht mehr länger zusammen bleiben konnten.
Und irgendwo zwischen dieser Erkenntnis und der Sehnsucht es trotzdem weiter zu versuchen, bemerkte ich, dass es nur ich war, die für uns beide kämpfte. Und da begann die Beziehung wirklich auseinander zu driften. Ich war bereit Kompromisse einzugehen, damit die Dinge zwischen uns weiterlaufen können. Ich habe mich immer bemüht. Aber da du dich dazu entschieden hattest, es langsam aber sicher auseinander fallen zu lassen, konnte ich alleine nichts mehr dafür tun, um das ganze zusammen zu halten.
Der Moment an dem ich erkannte, dass es dir gar nicht mehr darum geht die Beziehung zu retten, war auch der Augenblick, an dem ich sah wie kompliziert und stressig du mein Leben eigentlich gemacht hast. Da habe ich auch verstanden, dass ein Leben ohne dich, viel einfacher und weniger dramatisch wäre. Ja ich wollte das du dich in den Menschen veränderst, der diese Beziehung genauso wie ich, retten wollte, aber das war, wie ich heute weiß, nur Wunschdenken von mir.
Damals wollte ich, dass du der Mann bist, der wie in den Hollywood Filmen sein Mädchen vor der bösen Welt rettet. Dass du der Mann bist aus einem tollen Roman, der die Frau seines Lebens erobert und sie niemals aufgibt. Aber du bist einfach nie auch nur annähernd so ein Mann geworden. Du hattest nie den Mut für diese Beziehung Risiken einzugehen.
Doch heute habe ich keine Tränen mehr für dich übrig. Keine Kraft mehr um dir Nachzutrauern. Ich habe schon zu viel Zeit damit verbracht darüber nachzudenken, wieso du gerade in mein Leben kommen musstest. Ich habe mich gefragt was ich in meinem letzten Leben verbrochen habe, um den Herzschmerz zu verdienen, den du in mein Leben getragen hast. Ich habe so lange darüber nachgedacht und mich nicht für andere Männer öffnen können, deinetwegen.
Ich sagte immer wieder zu mir selbst, dass es mir irgendwann wieder gut gehen wird, auch wenn ich es in diesen Momenten selbst nicht glaubte. Aber wie bei vielen Dingen im Leben tat die Zeit mir gut und bewirkte Wunder. Der Heilungsprozess trat ein und ich kann jetzt sagen, dass ich mich an einem Punkt in meinem Leben befinde, an dem ich seelische Gesundheit und Stabilität gefunden habe. Und glaube mir ruhig, wenn ich sage, dass ich dir auf seltsame Art und Weise sogar dankbar bin.
Ich möchte dir dafür danken, dass du mir unbewusst beigebracht hast in Zukunft nur noch für Menschen zu kämpfen, die bereit sind im Gegenzug auch für mich zu kämpfen. Du hast mir gezeigt, dass man egal wie sehr man jemanden liebt, aufmerksam sein muss, um rechtzeitig erkennen zu können, dass man alleine im Ring steht. Danke, dass du mich zu jemandem gemacht hast, der seine Umgebung und die Menschen um einen herum, nicht mehr so leichtfertig in sein Herz und die Seele blicken lässt. Hier bekommst Du meinen Ratgeber (Buch)
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