Ein Brief, an den Mann, der mich emotional zerstört hat.
Meine Mutter pflegte mir immer zu sagen, ich solle niemals lange Hass gegen jemanden hegen. Ich solle ihre Gründe für ihr Handeln verstehen um ihnen vergeben zu können. Ich habe nie wirklich verstanden, wie sie das meinte, bis ich in die Lage kam, es verstehen zu müssen.
Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe, aber ich habe mittlerweile gelernt zu vergeben und auch zu vergessen. Alles dank dem Mann, der mir gezeigt hat, dass Hass etwas Hässliches ist. Und Herzlos sein, etwas Abscheuliches ist, ich wollte nicht so sein wie dieser Mann.
So, jetzt zu Dir Du Monster aus den dunkelsten Kapiteln meines jungen Lebens.
Damals als ich noch nicht wusste, wer Du bist, schaute ich gerne in Deine Augen und sah mich selbst in ihnen, mein strahlendes, erwartungsvolles Lächeln glänzte in Deinen Augen. Ich habe mich immer an Deiner Seite gesehen und fühlte, dass das der Ort ist, wo ich hingehöre, in diesem Leben und in allen danach. Für mich warst nur Du wichtig, alle anderen rückten in den Hintergrund. Alle meine Atemzüge waren dazu bestimmt, um Dich herum geatmet zu werden, alle meine Momente waren nur dazu da um mit Dir geteilt zu werden und alle meine Gefühle waren da, um für Dich gefühlt zu werden.
Ich sah mich selbst immer als zwei Personen, Du warst in meinen Augen ein wenig bedeutender als mein eigenes Wesen. Wenn wir Händchen gehalten haben, hatte ich das Gefühl, dass ich einen Teil von mir an meiner Hand halte, einen Teil, den ich niemals verlieren will. Ich war verliebt. Ich war so voller Liebe, dass ich mir nie hätte vorstellen können, dass noch so viel Leid, Blut und Schmerz auf mich wartet.
Ich habe nie wirklich über den Satz meiner Mutter zur Vergebung nachgedacht, erst als ich das mit ihm erlebt hatte. Meine Welt war ein glücklicher Ort, wo ich wie ein Vogel um einen Baum herumflog und glückliche Lieder sang, überall Blumen in allen erdenklichen Farben. In meiner Welt welkte nie eine Blume, weil nichts Schlechtes in meiner Welt existierte.
In meiner Welt hatte es immer einen klaren blauen Himmel und ich hätte mir niemals die Stürme vorstellen können, die Du mit in meine Welt brachtest und mit Dir starben die Blumen in meiner Welt. Doch dass schlimmste war, ich hätte mir nie vorstellen können, dass der Baum um den ich immer flog und zwitscherte, verschwinden würde, genauso wie mein zwitschern.
Mit Dir kam der Sturm und meine Flügel brachen und der klare Himmel wich dunklen Wolken. Ich habe niemals Stürme gesehen weißt Du und ich wusste nicht, wofür sie gut waren und welche Wut sie nährt. Ich wusste es nicht, bis ich in meine heile Welt gegen Deine Hölle eingetauscht hatte.
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Mein glücklicher Ort wurde zur Ruine und meine Augen waren nie wieder trocken, wegen der Tränen. Der Moment, an dem ich erkannte, dass meine Welt Geschichte war, war auch der Moment, an dem ich begriff, das Du ein Monster bist.
All die magischen Dinge über die Liebe wurden von Deinem Sturm weggefegt. Deine direkten, lauten und stechenden Worte, töteten all die Emotionen in mir und erstickten mich. Die Veränderung Deines Verhaltens verriet, dass Du mich nicht mehr liebst, es überraschte mich und zerstörte jede übriggebliebene Hoffnung, die ich noch unter den Trümmern meiner Ruine versteckt hatte.
Mit der Zeit wurde ich den Stürmen, der Ruine und den dunklen Wolken dankbar. Nach einiger Zeit fühlte ich mich wieder gut und das war genau der Moment, an dem ich begann zu verstehen, was meine Mutter damals meinte, als sie mir sagte, ich solle nicht nachtragend sein.
Endlich sah ich das Gute im Herzschmerz, ich erkannte die Wichtigkeit von der Freiheit nach einer Beziehung, in der Du emotional so abhängig warst. Ich begann zu verstehen, warum es passierte, weil ich besseres verdient habe. All dies sollte geschehen, damit ich sehen konnte, das es Männer gibt, die besser sind als der Mann, den ich liebe und das Liebe alleine nicht ausreicht, um glücklich zu sein. All das geschah, um mir zu zeigen, dass ich besseres verdient habe.
Jetzt wo ich zurückblicke, möchte ich Dir nur sagen. Danke, dass Du mich verlassen und so behandelt hast. Danke dass mir Deine halbherzige Liebe nun erspart bleibt und Du mir gezeigt hast, dass Du in meiner Welt, keine Lücke hinterlässt, sondern nur neuen Platz für besseres geschaffen hast. Mein Verstand ist jetzt ein klarer Ort, ohne imaginäre Blumen und Bäume, um die ich zwitschernd herumfliege, nein, meine Vorstellung von Liebe hat sich weiterentwickelt und sie ist nicht mehr an Märchen gebunden, die ich mir selbst erzähle, danke dafür.
Ich bin nun bereit für alle Stürme und auch den lautesten Donner und Blitze bin ich bereit zu ertragen, nur um stärker aufzustehen. Ich kann nun zwischen Liebe und Lust unterscheiden. Ich weiß jetzt was verliebt wie ein Mädchen und lieben wie eine Frau bedeutet und ich kann jetzt sehen, wer gut für mich ist und von wem ich mich besser Fernhalten sollte.
Heute habe ich begriffen, warum es nicht gut ist nachtragend zu sein und warum Vergeben und Vergessen so wichtig ist. Auch wenn ich Dein grausames Verhalten nie verstehen werde, weiß ich, dass es mehr Gründe dafür gibt Dich zu vergessen, als Gründe an Dir festzuhalten. Ich vergebe Dir und ziehe weiter. Ich werde für Dich beten, dass Du Dich irgendwann Deinen Dämonen stellen kannst, die Dich dazu bringen Stürme und Verwüstung in das Leben anderer zu bringen. Hier bekommst Du mein Buch